28. April 2023

Gemeinsam mit Lieferanten für eine nachhaltigere Lieferkette aktiv

Damit Tetra Pak die 1,5-°C-Vorgabe der SBTi (Science Based Targets Initiative) einhalten kann, muss das Unternehmen bis 2030 in den eigenen Betrieben die Treibhausgase auf Netto-Null und die Emissionen in der gesamten Wertschöpfungskette um 46 % reduzieren. Wir haben bereits viel für die Senkung der intern entstehenden Emissionen getan. Damit wir bei den 35 % der Emissionen, die bei Lieferanten entstehen, das Ziel für 2030 erreichen können, hat Tetra Pak eine Initiative gestartet, die Lieferanten dazu inspirieren soll, den Nachhaltigkeitswandel in den jeweiligen Unternehmen voranzutreiben. 

„Wie sprechen damit den Großteil unserer Lieferanten für Ausgangsmaterialien* an. Diese liefern uns etwa 90 % der eingekauften Materialien“, erklärt Clara Grandry, Sustainability Specialist bei Tetra Pak. 

Die Lieferanteninitiative gibt eine Reihe von Maßnahmen vor, an denen Lieferanten arbeiten sollen. Dazu gehören das Reduzieren der Treibhausgasemissionen, das Maximieren der Nutzung von recycelten Bestandteilen und das Setzen von SBTi-Netto-Null-Zielen. 

„Für einige Lieferanten erfordert die Nachhaltigkeitsinitiative neue Arbeitsweisen. Andere haben bereits Erfahrung damit und arbeiten schon jetzt auf einige derselben Ziele wie wir hin“, weiß Clara. 

Ein gutes Beispiel für Nachhaltigkeitsreife ist Klabin, der größte Hersteller von Papier und Papierverpackungen in Brasilien. Klabin wurde bereits von Frameworks wie Ecovadis und dem Dow Jones Sustainability Index ausgezeichnet. Das Unternehmen unternimmt schon seit vielen Jahren diesbezügliche Anstrengungen: Es hat an der Senkung der Treibhausgasemissionen gearbeitet, heimische Bäume gepflanzt und gefährdete Arten in den eigenen Wäldern angesiedelt. Mit der Lieferanteninitiative wurden dort quasi offene Türen eingerannt.

„Indem Tetra Pak all seine Lieferanten an den Tisch holt, fördert es Diskussionen und Maßnahmen zum Thema Nachhaltigkeit. So gibt das Unternehmen eine Richtung für die nächsten Schritte vor und spornt uns alle dazu an, sich höhere Ziele zu setzen. Diesen Weg beschreiten wir gemeinsam“, sagt Henrique Luvison, Manager of Environmental Responsibility bei Klabin.

Wissenschaftlich gestützte Ziele tragen zu echten Fortschritten bei

Laut Clara erschließt die Initiative eine neue Dimension in den Beziehungen zwischen Tetra Pak und Lieferanten. Die Ziele werden bewusst hochgesteckt. Doch sie basieren auf wissenschaftlichen Fakten und sind durchaus realistisch.

Wir arbeiten schon eine ganze Weile an vielen Initiativen zugunsten der Biodiversität. Doch mit der Lieferanteninitiative geht Tetra Pak einen Schritt weiter. Über allem steht die zentrale Frage: ‚Welche positiven Auswirkungen haben diese Maßnahmen?‘

„Nachhaltigkeitsziele sollten in erster Linie durch die Wissenschaft gestützt werden, denn sie erinnern uns an die physikalischen Grenzen des Planeten“, sagt Clara.

„Wissenschaftlich gestützte Ziele helfen dabei, sicherzustellen, dass wir wirklich etwas bewirken und einen Beitrag im Kampf gegen die globale Erwärmung leisten“, betont Henrique, der fest davon überzeugt ist, dass Ziele spezifisch sein müssen.

Wir arbeiten schon eine ganze Weile an vielen Initiativen, beispielsweise zugunsten der Biodiversität. Doch mit der Lieferanteninitiative stellt Tetra Pak nicht einfach nur die Frage, was wir tun, sondern geht einen Schritt weiter: Über allem besteht die zentrale Frage: ‚Welche positiven Auswirkungen haben diese Maßnahmen?‘“, erklärt Henrique. 

Mit allen Lieferanten an einem Strang ziehen

Seit 2015 erfasst Tetra Pak jedes Jahr Daten. Auf einer Online-Plattform können Lieferanten mitteilen, wie hoch die Rohenergienutzung für einen bestimmten Standort ausfällt. Anhand dieser Angabe berechnet Tetra Pak die Treibhausgasemissionen für jeden Lieferanten und die dort eingekauften Materialien. 

„Es gibt keinen allgemeingültigen Ansatz. Für Lieferanten, die sich erstmals mit diesem Thema beschäftigen, werden das nötige Bewusstsein und Fachwissen aufgebaut. Bei Lieferanten, die schon ehrgeizige Fahrpläne aufgestellt haben, fehlt es manchmal noch an der Verpflichtung, die finanziellen Mittel zu investieren.“

„Als Tetra Pak mit der Lieferantenbewertung begonnen hat, haben wir erstmals über unsere Rolle in der Lieferkette des Unternehmens nachgedacht. Es ist so, als ob Tetra Pak der Teamkapitän ist, der alle auffordert, sich mächtig ins Zeug zu legen, damit alle Lieferanten an einem Strang ziehen“, sagt er.

Zwar stimmen die Ziele der Lieferanten überein, aber bei Umsetzung für mehr Nachhaltigkeit befinden sich die einzelnen Unternehmen in verschiedenen Phasen.

„Es gibt keinen allgemeingültigen Ansatz. Für Lieferanten, die sich erstmals mit diesem Thema beschäftigen, werden das nötige Bewusstsein und Fachwissen aufgebaut. Bei Lieferanten, die schon ehrgeizige Fahrpläne aufgestellt haben, fehlt es manchmal noch an der Verpflichtung, die finanziellen Mittel zu investieren. Indem Nachhaltigkeit so weit oben auf unserer Lieferanten-Agenda steht, helfen wir ihnen dabei, diese Investitionen zu begründen“, erklärt Clara.

„Meiner Meinung nach wird vor allem eine Sache klar: Nachhaltigkeit ist ein komplexes Thema. Sie bringt jede Menge neue Vorschriften und Normen mit sich. Darüber hinaus muss man sein Handeln auf ein Ziel ausrichten, das sich ständig in Bewegung befindet, denn unser Wissen entwickelt sich ständig weiter und wächst von Tag zu Tag.“
 

Sicher durch eine Flut von Nachhaltigkeitsvorschriften navigieren

Die Initiative gibt es seit drei Jahren. In den ersten beiden Jahren haben Clara und ihr Team jede Menge Rückmeldungen von Lieferanten eingeholt, um zu erfahren, was gut funktioniert – und was weniger gut.

„Dabei wurde vor allem klar, wie komplex das Thema Nachhaltigkeit ist. Das gilt insbesondere, wenn man über Branchen- und geografische Grenzen hinweg arbeitet. Das Thema bringt jede Menge neue Vorschriften und Normen mit sich. Darüber hinaus muss man sein Handeln auf ein Ziel ausrichten, das sich ständig in Bewegung befindet, denn unser Wissen entwickelt sich ständig weiter und wächst von Tag zu Tag“, sagt Clara.

Künftig möchte Tetra Pak die Lieferanten auch dazu ermuntern, sich anerkannten Nachhaltigkeits-Frameworks und ‑organisationen anzuschließen. 

„Unsere Initiative hat bereits viel Schwung aufgenommen. Wir stellen fest, dass Lieferanten in erneuerbare Energien investieren, Anlagen austauschen, die eine hohe Umweltbelastung aufweisen, und bei Dingen wie Daten zur Landnutzung zusammenarbeiten. Jetzt möchten wir sie dazu bringen, eine umfassendere, unternehmensweite Nachhaltigkeitsverpflichtung einzugehen und sich Initiativen wie CDP anzuschließen“, sagt Clara. 

Henrique und Klabin sehen der Zukunft mit Spannung entgegen. Sie freuen sich auf einen gesunden Wettstreit.

„Wenn es einen Parameter gibt, bei dem wir nicht auf Platz eins stehen, möchten wir wissen, warum das so ist – und dann hart daran arbeiten. Das ist für uns Inspiration und Motivation. Wir arbeiten alle daran, besser zu werden, als wir je für möglich gehalten haben. Dabei lernen wir voneinander“, erklärt er.

Weitere Informationen über wissenschaftsbasierte Ziele und die Anstrengungen von Tetra Pak

 

* Grundmaterialien sind Materialien, die zur Fertigung der von uns an Lebensmittel- und Getränkehersteller verkauften Verpackungen benötigen. Dazu zählen Kartonagen, Polymere, Aluminiumfolie und Druckfarben.

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