Beim Verpacken von Lebensmitteln setzen Hersteller und Einzelhändler zunehmend auf papierbasierte Alternativen. Ziel ist es, die Umweltbelastung zu verringern und zu einer kohlenstoffarmen Kreislaufwirtschaft1 beizutragen.
Soweit die allgemeine Theorie. Doch wie sieht die Praxis in der Eiscremebranche aus? Wie begegnen Hersteller den ganz spezifischen und besonderen Herausforderungen beim Verpacken von Eiscreme? Welche Anlagen bieten Unternehmen wie Tetra Pak für diese Herausforderungen? Lesen Sie weiter, um mehr über eine Neuheit zu erfahren, die neue Möglichkeiten beim Verpacken von Eiscreme bietet. Bevor wir darauf eingehen, hat unser Produktmanager und Anlagenexperte Niels Fogh Nielsen ein paar wichtige Hintergrundinformationen:
„Eiscreme wird schon ziemlich lange in OPP2- oder BOPP3-Folie verpackt. Für Einzelpackungen als Träger der Markenbotschaft nutzen die meisten Hersteller bisher Designs mit glatter, glänzender Verpackung, denn diese wirkt exklusiv und hochwertig. Bei Packungen mit mehreren Portionen, die man gern für Zuhause kauft, kommt dagegen meist eine einfache weiße oder transparente dünne Verpackung zum Einsatz, um die Kosten niedrig zu halten.“
Doch, wie könnte es anders sein, die Dinge ändern sich. Es gibt Gesetze und Vorschriften zur Verwendung von Kunststoffen (beispielsweise in der EU4), und auch die Verbraucher stellen entsprechende Forderungen. Tatsächlich geben 53 % der befragten Verbraucher an, dass sie sich deutlich stärker für Marken interessieren, die umweltverträgliche Verpackungen verwenden.5 Außerdem gibt es natürlich die Markenperspektive. Hersteller, die umweltbewusste Verbraucherinnen und Verbraucher ansprechen möchten, benötigen auch eine entsprechende Verpackung. Kurz gesagt: Kein Hersteller von Eiscreme auf pflanzlicher Basis möchte sein Produkt in Plastik verpacken.
Niels Fogh Nielsen, Fachmann für Eiscremeanlagen
Allerdings ist es gar nicht so einfach, ein anderes Material zum Verpacken von Eiscreme zu verwenden. Die am häufigsten verwendeten neuen Materialien sind dicker und basieren auf Papier. Das ist meist teurer. Auch die Struktur unterscheidet sich deutlich von Kunststofffolien. Niels erklärt:
„Als wir diese papierbasierten Materialien erstmalig verwendeten, wurde schnell klar, wie einfach wir es vorher hatten! Kunststofffolie ist flexibel und robust. Wenn Sie heute ein Premium-Eiscremeprodukt in Hochglanzfolie kaufen, weist die Verpackung keine Knicke oder Falten auf. Bei Papierverpackungen sieht die Sache anders aus. Also müssen die Maschinen an diese neue Realität angepasst werden.“
Aber während es nicht damit getan ist, einfach eine Materialrolle zu wechseln und einen Knopf zu drücken, ist die Stoßrichtung klar. Um die verschiedenen Herausforderungen zu bewältigen, die papierbasierte Verpackungsmaterialien mit sich bringen – darunter Stärke und Struktur –, sind recht drastische Anpassungen der Verpackungsanlagen erforderlich. Und wer weiß schon, ob Papier das Ende der Fahnenstange ist? Vielleicht haben wir es künftig mit noch empfindlicheren Rohstoffen auf pflanzlicher Basis zu tun. Diesen Weg beschreitet Niels mit seinem Team. Sie bereiten sich auf alle Herausforderungen vor, die die Zukunft der Verpackung mit sich bringen könnte.
„Dieses Thema ist so wichtig, dass wir im Schulungszentrum eine mehrbahnige Schlauchbeutelmaschine aufgestellt haben. Darauf können wir jederzeit schnell Versuche mit den Verpackungsmaterialien unserer Kunden durchführen.“
Aufgrund der Erfahrungen mit dieser Maschine wurde eine ganz neue Version der mehrbahnigen Schlauchbeutelmaschine auf den Markt gebracht, die Tetra Pak® Mehrbahnige Schlauchbeutelmaschine A4.
„Wir haben eine neues Brems- und Antriebssystem entwickelt – eine zum Patent angemeldete Spannungsreduzierungseinheit. Mit ihr können wir die Spannkraft exakt steuern. Ob hohe oder geringere Spannung: Wir haben jederzeit die volle Kontrolle und können so das Risiko verringern, dass das Papier reißt. Außerdem bringen wir eine externe Halterung für das Verpackungsmaterial auf den Markt. Bisher wurde das Material direkt in der Maschine vorgehalten. Das war wenig ergonomisch, denn das Personal musste für einen Rollenwechsel unter die Anlage kriechen. Auch der Einbau eines Laserdruckers war äußerst kompliziert. Jetzt befindet sich die Halterung neben der Maschine. Das bedeutet aber auch, dass wir die Funktionsweise überdenken mussten. Heute können wir zurückblicken und sagen, dass wir die volle Kontrolle über die Spannung in jeder einzelnen Spur haben. Das ist ein ziemlich großer Schritt vorwärts. Denn je mehr Kontrolle wir haben, desto flexibler können wir auf neue Materialien reagieren, die in Zukunft verfügbar sein werden."
Natürlich können wir nicht genau sagen, was die Zukunft für Verpackungsmaterialien mit sich bringen wird. Aber eines ist gewiss: Flexibilität und kontinuierliche Verbesserungen sind entscheidend für den Erfolg.
„Wir befinden uns in einem konstanten Prozess, der einfach immer weiterläuft", schließt Niels.
Möchten Sie mehr über die neue Tetra Pak Mehrbahnige Schlauchbeutelmaschine A4 erfahren? Oder interessieren Sie sich dafür, wie wir Sie bei der Optimierung Ihres Eiscremegeschäfts unterstützen können?
Sprechen Sie uns an.
Fachleute aus den unterschiedlichsten Tetra Pak Abteilungen arbeiten gemeinsam an der Entwicklung neuer Verpackungslösungen mit nachwachsenden Materialien: Papierverpackungen für Stieleis. Das Ziel ist ein Schlauchbeutelmaterial, das wenig CO₂ und einen hohen Produktschutz vereint.
1: Quelle: https://www.ellenmacarthurfoundation.org/assets/galleries/ce100/CE100-Renewables_Co.Project_Report.pdf
2: OPP = orientiertes Polypropylen
3: biaxial orientiertes Polypropylen
4: Quelle: https://environment.ec.europa.eu/topics/plastics/single-use-plastics/eu-restrictions-certain-single-use-plastics_en
5: Quelle: Tetra Pak® Environment Research 2019, 7.529 befragte Verbraucher