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Der Weg nach vorn: Networking ist der Schlüssel

Niemand ist eine Insel. Das wusste schon der Dichter und Kleriker John Dunne im 17. Jahrhundert. Das gilt auch für die Akteure auf dem Markt für neue Lebensmittel. Wer den Markt mit neuen, durch Fermentierung gewonnene Zutaten beliefern will, benötigt viele verschiedene Kompetenzen und muss vielfältige Aspekte berücksichtigen. „Alleine geht es nicht“ ist eine weitere unbestrittene Wahrheit, die hier gilt. Darum finden sich Start-ups, Gründerzentren, Lebensmittelhersteller, Anlagenlieferanten, Fachleute für Lebensmittelproduktion sowie akademische Einrichtungen in unzähligen Arbeitsgemeinschaften zusammen. Hinter dieser Art des Networkings steckt eine Absicht: Wie man es auch dreht und wendet, wir benötigen diese Produkte unbedingt. Und wir müssen in der Lage sein, diese Notwendigkeit auf verständliche und eingängige Weise zu kommunizieren. Das ist einerseits eine Frage des Marketings, andererseits geht es aber über die einzelnen Verbraucher hinaus: In der Quintessenz geht es darum, neue Möglichkeiten zur Ernährung der Welt zu finden.

Tetra Pak Bedienpersonal und Tank

„Wenn wir uns die gesamte Lebensmittel-Wertschöpfungskette ansehen, stellen Biomasse- und Präzisionsfermentierung wesentliche Säulen der künftigen nachhaltigen Lebensmittelbranche dar“, erklärt Hannes van Lunteren, Leiter von KrinovaFOOD, einem schwedischen Gründerzentrum und Science Park für Lebensmittelunternehmen.

Diese Technologien ermöglichen die Herstellung von Zutaten, deren Eigenschaften ihr Potenzial enorm erhöhen.

„Die Präzisionsfermentierung ist einzigartig, da sich mit ihr naturnahe oder sogar bessere Profile bekannter Zutaten herstellen lassen. Diese Ähnlichkeit ist wichtig – sowohl für Gesetzgeber als auch für die Industrie“, weiß Noga Sela Shalev, Chief Executive Officer beim israelischen Gründerzentrum für Lebensmittel Fresh Start.

Zu den Ventures, die von Fresh Start gefördert bzw. mitgegründet wurden, gehört Eggmented Reality. Eggmented Reality hat sich seit seiner Gründung 2022 auf analytische Chemie, Fermentierung und Proteinsynthese spezialisiert. Aktuell arbeitet man daran, das erste eigene Produkt markttauglich zu machen: eine funktionale Alternative zu Ei und Methylcellulose.

„Statt zu versuchen, tierisches Eiweiß nachzubauen und die Quelle zu ändern, haben wir uns eine Frage gestellt: Wozu benötigt die Lebensmittelindustrie Eier oder Milcheiweiße? Welche Rolle spielen sie für die Lebensmittel? Waren Hühner und Kühe wirklich die beste Wahl, um diese Stoffe zu liefern? Wir setzen Technologie ein, um die wirklich beste Quelle für eine bestimmte Funktion zu ermitteln. Anschließend nutzen wir Präzisionsfermentierung, um sie herzustellen. Lebensmittelhersteller können sogar Sonderwünsche äußern, zum Beispiel bestimmte technische Anwendungsparameter wie pH-Wert, Temperatur oder Allergenitätsindex. Wir können dann Lösungen passend zu diesen Anforderungen suchen und kreieren“, erklärt Jon Rathauser, CEO und Mitgründer von Eggmented Reality.

Tierische Proteine die repliziert und bis zu einem gewissen Grad ersetzt werden – das ist ein reales Beispiel für den Umstieg auf andere Arten von Proteinen, was dringend erforderlich ist, um den CO₂-Ausstoß zu reduzieren. Das passiert genau jetzt. Aber passiert es auch schnell genug? Immerhin müssen wir beim Klima dringend gegensteuern und eine wachsende Weltbevölkerung ernähren!1

Gute Verbindungen führt zu gemeinsamem Wachstum

„Die Dinge nehmen rasant an Fahrt auf“, sagt Micael Simonsson, Director of Processing Development bei Tetra Pak®. „Doch kein Akteur verfügt über das gesamte Wissen. Wir handeln als Botschafter und vernetzen die Menschen miteinander, damit alle Akteure wachsen können. Wir wissen, dass wir auf diesem Gebiet noch viel lernen müssen. Aber wir wissen auch, dass wir das verfügbare Wissen, miteinander teilen müssen: Wissen über die Lebensmittelverarbeitung im großen Stil, über Lebensmittelsicherheit, über die Verknüpfungen zwischen globalen Lebensmittelherstellern usw.“

Auf einem Markt, der einen Boom erwartet, ist das Potenzial gewaltig. Es gibt viele Organisationen, die daran arbeiten, neue Lösungen zu skalieren. Andererseits handelt es sich um ein noch nicht ausgereiftes Segment, in dem die Rollen noch nicht klar verteilt sind. Muss es da nicht logischerweise zu einem harten Wettbewerb kommen, zu einem Kampf um die Führungsposition?

„Natürlich möchte niemand seine Firmengeheimnisse offenlegen. Wer wird morgen über das meiste Wissen verfügen? Das kann heute niemand vorhersagen. Darum ist es so wichtig, zusammenzuarbeiten. Wir müssen an einem Strang ziehen, um die Chance zu nutzen. Viele Start-ups kommen von Universitäten. Dort ist der Wissensaustausch von Anfang an ein fester Bestandteil. Die Förderer und Gründerzentren, die diese Start-ups unterstützen, rücken die Zusammenarbeit ebenfalls in den Fokus. Vor allem geht es um Nachhaltigkeit. Die wachsende Weltbevölkerung stellt eine gewaltige Herausforderung dar. Wir können es uns nicht leisten, zu warten. Wir müssen die Köpfe zusammenstecken, damit künftige Generationen Zugang zu nachhaltigen, sicheren und nahrhaften Lebensmitteln haben“, erklärt Micael Simonsson.

Networking spielt eine zentrale Rolle bei Gründerzentren. Heidi Høy ist Innovation Manager bei Food & Bio Cluster Denmark, einer Cluster-Organisation, die sich auf die Fahnen geschrieben hat, die Innovationskraft der Wertschöpfungskette für Lebensmittel und Bio-Ressourcen im Land zu stärken. Sie erklärt:

„Wir bringen öffentliche und private Akteure einer Branche an einen Tisch. Ein Beispiel wäre ein innovatives Start-up für Fermentierung, das wir einem Produzenten vorstellen, der in seinen Gewächshäusern zu viel Gemüse erntet. Wir unterhalten professionelle Netze, in denen Konzerne auf Start-ups, KMUs und Wissenschaftler treffen, um sich über gemeinsame Themen wie grüne Proteine auszutauschen.“

„Start-ups sind, was neue Lösungen und Ideen betrifft, oft radikal. Wir möchten diesen unternehmerisch handelnden Firmen helfen, voranzukommen. Wir stellen Fragen. Wir schulen. Wir suchen nach den Antworten auf ihre Fragen“, ergänzt Hannes van Lunteren.

Die Herausforderungen der Massenproduktion lösen

Die Vorteile der Zusammenarbeit sind für die Start-up-Szene kein Geheimnis. Ein gutes Beispiel ist BioGNR aus Litauen. Das Start-up entwickelt Technologien zur Herstellung von Pilzproteinen. Seine Wurzeln liegen in der akademischen Welt. BioGNR hat von Anfang an mit der Universität von Vilnius und mehreren anderen europäischen Einrichtungen zusammengearbeitet. Das Team hat auch drei Monate mit einem Gründerzentrum gearbeitet und so eine Reihe von Kontakten geknüpft, gute Praktiken erlernt und finanzielle Unterstützung erhalten. Nach der Fertigstellung ihres Machbarkeitsnachweises, wird die Technologie nun optimiert, um eine Vermarktung im großen Stil zu ermöglichen. Business Development Manager Ugnė Butvilaitė erklärt:

„Als Start-up braucht man in den späten Phasen der Entwicklung für die Optimierung und Anpassung an Kundenwünsche zusätzliche Partner. Gerade jetzt arbeiten wir intensiv mit einem Unternehmen zusammen, das 14 Jahre Erfahrung bei Lebensmittelzutaten und Endanwendungen mitbringt. Wir testen jeden einzelnen unserer Prototypen im Anwendungszentrum des Unternehmens. Wir erhalten Feedback von seinen Fachteams, zum Beispiel zu Punkten, die für die nächsten Entwicklungsphasen verbessert werden müssen.“

Auch für Eggmented Reality ist Zusammenarbeit das Fundament für geschäftliches Wachstum.

„Die Präzisionsfermentierung ist ein komplexes Unterfangen. Wer mit Biotech arbeiten kann, hat einen Vorteil, denn er kann die Zutaten herstellen. Aber damit beginnt die Reise durch das Land der Lebensmittelkunde erst. Kleine Firmen können nicht alle Aufgaben selbst übernehmen. Wir suchen Organisationen mit entsprechender Expertise in anderen Bereichen der Wertschöpfungskette, um so eng wie möglich mit ihnen zusammenzuarbeiten“, sagt Jon Rathauser.

Ist also alles eitel Sonnenschein? Keineswegs. Zwar gibt es bahnbrechende Fortschritte, aber die Komplexität der Initiativen bedeutet, dass es vor allem aufs Tempo ankommt. Und daran mangelt es leider häufig. Für Noga Sela Shalev gibt es Verbesserungspotenzial:

„Wir müssen viel schneller werden. Eine Zeitspanne von einem Monat zwischen den Diskussionen ist einfach zu lang. Eine Lösung wäre es, dedizierte Innovationsagenten in wichtigen Geschäfts-, Produktions- und F&E-Bereichen anzusiedeln, die möglichst schnell eine Entscheidung herbeiführen. Wir müssen unbedingt die Skalierbarkeit beschleunigen und eine Kostenreduzierung erzielen, damit die Präzisionsfermentierung endlich in großem Maßstab starten kann. In diesem Bereich gibt es noch große Lücken zu schließen".

Hannes van Lunteren stellt sich auch auf den Standpunkt der Verbraucher. „Neue Proteinquellen sind ein heiß diskutiertes Thema. Lebensmittel mit einer möglichst geringen Umweltbelastung sind vielen Verbrauchern wichtig. Aber das gilt auch für Nährwert und Geschmack. Die Proteine müssen nützlich und nahrhaft sein, aber letztendlich müssen sie auch geschmacklich passen.“

Der Schlüssel zum Erfolg: Gute Vernetzung

Einigkeit herrscht, was den Weg nach vorn betrifft. Für den Erfolg kommt es in erster Linie auf gute Zusammenarbeit an.

„Wir müssen unsere Prozesse untereinander verzahnen. Wir müssen Grenzen einreißen. Wir müssen miteinander reden, wann immer sich die Chance bietet. Es darf keinen Zweifel daran geben, dass wir die gemeinsamen Herausforderungen nur durch intensivere Zusammenarbeit bewältigen können. Diesen Ansatz müssen wir auch dann verfolgen, wenn er nicht sofort Früchte trägt“, sagt Heidi Høy von Food & Bio Cluster Denmark.

Ihr schwedischer Kollege bei KrinovaFOOD betont den Wert persönlicher Beziehungen:

„Zweifellos benötigen wir Prozesse, Arbeitsmodelle und Strukturen. Wir müssen in der gesamten Wertschöpfungskette zusammenarbeiten und dabei Modelle für den gemeinsamen Nutzen als Basis verwenden. Doch auch die gesellschaftliche, die soziale Perspektive ist wichtig. Denn es kommt auf die Menschen an. Persönliche Verbindungen sind das A und O“, erklärt Hannes van Lunteren. 

„Mit guter Zusammenarbeit lässt sich die Skalierung auf langfristig profitable Beine stellen. Es geht auch darum, dass die etablierten Big Player der Branche andere Lösungen benötigen: Sie müssen ihre Umweltbelastung reduzieren und sich einem Wandel unterziehen, um eine Zukunft zu haben. Wir bringen Menschen zusammen. Wir unterstützen sie. Und wir helfen allen dabei, die beste Lösung zu finden – die für sie beste Lösung“, schließt Micael Simonsson.

1: Laut dem vom Population Reference Bureau (PRB) veröffentlichten „2020 World Population Data Sheet“ wird die Weltbevölkerung bis 2050 auf knapp 10 Milliarden Menschen anwachsen.
 Quelle:
https://sdg.iisd.org/news/world-population-to-reach-9-9-billion-by-2050/

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