Europas neues Recyclingzentrum für Getränkekartons


Gemeinsam haben Stora Enso und Tetra Pak 29 Mio. Euro investiert und eine topmoderne Linie für das Recycling von gebrauchten Getränkekartons in Polen errichtet.

Die neue Recyclinganlage befindet sich im Stora-Enso-Werk in Ostrołęka im Nordosten Polens. Mit ihr kann die jährliche Recyclingkapazität für Getränkekartons im Land potenziell verdreifacht werden. Die Anlage spielt eine Schlüsselrolle für den Wandel zur Kreislaufwirtschaft bei Lebensmittelverpackungen in dieser Region Europas.

Die Herausforderung

Verarbeitung großer Mengen gebrauchter Getränkekartons

Vor der Inbetriebnahme der Recyclinglinie kämpften Polen, Tschechien, die Slowakei und Ungarn mit einer wachsenden Menge gebrauchter Getränkekartons. Die begrenzte Recyclingkapazität führte zur Verschwendung wertvoller Rohstoffe und erhöhte gleichzeitig die Abhängigkeit von neuen Rohstoffen.

Gemeinsam mit Stora Enso haben wir die Bedeutung höherer Recyclingkapazitäten für Getränkekartons in Polen und den Nachbarstaaten in Mittel- und Osteuropa erkannt. Mit dem Ausbau möchten wir wertvolle Rohstoffe im Kreislauf halten und so zu den Zielen der Kreislaufwirtschaft beitragen.

Recyceltes Papier
Die Initiative

Modernes Recyclingzentrum in Polen

Die Zusammenarbeit zwischen unseren Unternehmen führte zur Einrichtung einer neuen Recyclinglinie für die Verarbeitung gebrauchter Getränkekartons. Mit einer Jahresleistung von 50.000 Tonnen bietet die Anlage die Möglichkeit, Fasern von Polymeren und Aluminium zu trennen, wobei die Fasern zu Kartonrohstoff recycelt werden. Diese innovative Lösung leistet einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft. So werden aus gebrauchten Verpackungen auf Papierbasis neue papierbasierte Waren und Produkte, zum Beispiel Wellpappe oder wiedergewonnener Zellstoff und Papier.

Außerdem haben wir mit dem tschechischen Unternehmen Plastigram Industries zusammengearbeitet, um eine Lösung für das industrielle Recycling von PolyAl1 zu neuen Produkten zu entwickeln. Auch dadurch stärken wir die Kreislauffähigkeit von Getränkekartons.

Papier, das recycelt wird
Positiver Effekt

Vermehrtes Sammeln und Recyceln in Mittel- und Osteuropa

In der Anlage können jährlich bis zu 75.000 Tonnen Getränkekartons verarbeitet werden. Das ist ausreichend, um alle in Polen verkauften Getränkekartons zu recyceln und darüber hinaus Kartons aus Nachbarländern anzunehmen, darunter Tschechien, Ungarn, Slowakei, Lettland, Estland und Litauen.

 

Das Recyclingzentrum spielt eine wichtig Rolle beim Erreichen der Branchenziele, denn es sorgt dafür, dass große Mengen von Getränkekartons nicht auf Mülldeponien enden. Die Lösung trägt dazu bei, in der EU bis 2030 die von der Alliance for Beverage Cartons and the Environment (ACE) ausgerufene Sammelquote für das Recycling von Getränkekartons auf 90 % und die Recyclingquote auf 70 % zu erhöhen.

Papierrolle in einer Fabrik
Blick in die Zukunft

Branchenengagement für Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft

Die Inbetriebnahme des Recyclingzentrums ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur einer Kreislaufwirtschaft für Verbraucherverpackungen und unterstützt zugleich die von der EU vorgeschlagene Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle.

Die Getränkekartonbranche hat bereits etwa 200 Mio. Euro in den Ausbau der Recyclingkapazität in der EU investiert. Bis 2027 sollen weitere 120 Mio. Euro hinzukommen. Der Fokus liegt dabei auf dem Ausbau der Recyclingbemühungen in ganz Europa und einem größeren Beitrag im Sektor für Lebensmittelverpackungen.


Diese gemeinsame Initiative zeigt, welch hohen Stellenwert Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft in der Branche einnehmen. Durch den Ausbau der Recyclingkapazität und die Förderung eines verantwortungsbewussten Abfallmanagements dient diese neue Anlage als Vorbild für die Getränkekartonbranche. Sie steht im Einklang mit den EU-Zielen für eine Kreislaufwirtschaft und ebnet so den Weg in eine nachhaltigere Zukunft.

Recyclingzentrum

1 Neben Fasern enthalten Kartonverpackungen auch PolyAl. Diese Verbindung bildet die Schichten aus Polyelfinen und Aluminium, die den Inhalt der aseptischen Kartonverpackungen vor Sauerstoff und Feuchtigkeit schützen.

Erläuterung:
Polen

Beteiligte Unternehmen:
Stora Enso, Plastigram

Weitere Informationen:
Monika.Sommer@tetrapak.com
Stepan.Ledvina@tetrapak.com