In diesem exklusiven Interview blicken Elli Siltala, Executive Vice President for Core Businesses and Home Markets (Kernbereiche und Heimatmärkte) bei Valio, und Marija Pejovic Wallin, Vice President of Business Sector Chilled (Geschäftsbereich Gekühlte Produkte) bei Tetra Pak, auf eine Partnerschaft zurück, die ein Jahrzehnt nachhaltiger Verpackungsinnovation geprägt hat – und erläutern, warum Tetra Pak und Valio nicht auf Veränderungen gewartet, sondern sie selbst angestoßen haben.
Denn gemeinsam haben diese beiden nordischen Pioniere nicht nur den weltweit ersten vollständig pflanzenbasierten Getränkekarton auf den Markt gebracht – Tetra Rex® Plant-based. Sie haben bewiesen, dass ganze Branchen folgen können, wenn Marken Werte in den Vordergrund stellen und mit Mut handeln – und dass sich so eine gemeinsame Mission für intelligentere, nachhaltigere Verpackungen gestalten lässt.
Lesen Sie weiter und werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen: Wie Valio und Tetra Pak mutige Ideen in skalierbare Lösungen verwandelt haben, welche Herausforderungen sie meistern mussten, um komplexe Nachhaltigkeitskonzepte für Verbraucher verständlich zu machen, und wie ihre Vision für Verpackungen aussieht, die nicht nur erneuerbar und recycelbar sind, sondern auch intelligenter, rückverfolgbarer und noch zweckgerichteter. Eine unverzichtbare Lektüre für alle, die verstehen möchten, wie derartige Innovationen zusammenspielen und einen bedeutenden Wandel vorantreiben.
Vor zehn Jahren taten Valio und Tetra Pak etwas, das es so noch nie gegeben hatte. Während der Rest der Welt noch über die Machbarkeit nachhaltiger Verpackungen diskutierte, handelten sie und brachten den weltweit ersten Getränkekarton auf den Markt, der vollständig aus pflanzlichen, erneuerbaren Materialien bestand – Tetra Rex® Plant-based.
Gestützt auf die kontinuierliche Innovationskraft von Tetra Pak und die Führungsrolle von Valio im Bereich Nachhaltigkeit ging es bei diesem Durchbruch nicht nur um Materialien, sondern um eine neue Denkweise: ein mutiger Schritt vom bloßen „Verpacken von Produkten“ hin zum Verpacken mit Sinn. Zehn Jahre später hat sich der einst bahnbrechende Launch zu einem Symbol dafür entwickelt, was möglich ist, wenn Marken mit Werten vorangehen – und wenn zwei Pioniere nicht auf Veränderung warten, sondern sie selbst herbeiführen.
Während beide Unternehmen dieses Jubiläum begehen, zeigt sich: Ihre Zusammenarbeit ist nicht nur von Dauer – sie floriert. Und wie Elli Siltala, Executive Vice President for Core Businesses and Home Markets, erzählt, ist es eine Zusammenarbeit, die in gemeinsamen Werten verwurzelt, von Vertrauen getragen und durch eine geteilte Vision und den Willen zur Innovation möglich geworden ist.
„Damals [2015] war es noch nicht üblich, über vollständig erneuerbare Verpackungen zu sprechen“, erinnert sie sich. „Aber wir glaubten an den Weg, den Tetra Pak eingeschlagen hatte. Wir erkannten das Potenzial und die Chance – und wir wollten vorangehen.“
Dies hat nachhaltige Wirkung gezeigt. Auch wenn Verpackungen nur einen kleinen Teil der gesamten CO₂-Emissionen von Valio ausmachen, spielen sie eine zentrale Rolle für das Markenerlebnis der Verbraucher. „Verpackungen sind das, was Verbraucher sehen und anfassen – sie machen Nachhaltigkeit greifbar“, erklärt Siltala. „Damit sind sie ein starkes Kommunikationsmittel für unsere Werte.“
Die Tetra Rex® Plant-based Verpackung war eine Premiere für die globale Lebensmittel- und Getränkeindustrie: eine vollständig erneuerbare Verpackung aus Karton aus FSC™-zertifizierten Wäldern und anderen kontrollierten Quellen sowie aus Bonsucro-zertifizierten Polymeren aus Zuckerrohr – einschließlich Verschluss und Hals. Für Valio war es ein ehrgeiziger Schritt im Einklang mit dem übergeordneten Ziel, Klimaneutralität zu erreichen; für Tetra Pak war es ein Moment der Bestätigung.
„Wir können endlos innovieren, aber ohne Partner wie Valio, die bereit sind, den ersten Schritt zu tun, bleibt Innovation bedeutungslos“, sagt Marija Pejovic Wallin, Vice President Business Sector Chilled bei Tetra Pak. „Valio hat nicht nur über Nachhaltigkeit gesprochen, sondern gehandelt – nicht nur, indem das Unternehmen die pflanzenbasierte Verpackung einführte, sondern auch, indem es sich verpflichtete, diese in seinem gesamten Betrieb einzusetzen.“
Tatsächlich war die Innovation, die 2018 als Pilotprojekt startete, bei Valio zum Standard geworden. Heute bestehen 73 % der Valio-Verpackungsmaterialien aus erneuerbaren oder recycelten Rohstoffen – ein Wert, den Das Unternehmen bis 2030 auf 80 % steigern will.
Im Zentrum dieses Erfolgs steht eine enge, offene Zusammenarbeit zwischen den beiden Unternehmen – eine echte symbiotische Beziehung.
„Valio ist für uns ein sehr geschätzter Partner – einer, den wir auch auf unserer eigenen Nachhaltigkeitsreise unbedingt an unserer Seite haben möchten“, sagt Pejovic Wallin. „Wir sind beeindruckt, wie Valio unsere Innovationen aufgegriffen, sich zu deren Umsetzung verpflichtet und Verbraucher davon überzeugt hat, den Wert pflanzenbasierter Lösungen zu erkennen.“
„Es ist nicht nur eine Geschäftsbeziehung; unsere Teams tauschen sich laufend aus, vergleichen Benchmarks und entwickeln Ideen weiter“, ergänzt Siltala. „Wir besuchen die Innovationszentren von Tetra Pak, wir lernen von ihrer Art, mit Kunden zusammenzuarbeiten, und wir bringen diese Denkweise in unsere eigenen Abläufe ein. Es ist eine Kultur des wechselseitigen Wachstums.“
Dieser Innovationsgeist in der Partnerschaft hat sich auch auf andere Bereiche ausgeweitet – von der Einführung pflanzenbasierter Verschlüsse mit Recyclinganteil bis hin zur Erforschung neuer Barrieretechnologien, die Kartons im Einklang mit den kommenden EU-Vorschriften vollständig faserbasiert machen könnten.
„Wir beschäftigen uns nicht nur mit den Verpackungsherausforderungen von heute“, sagt Siltala. „Wir erörtern, wie wir der sich weiterentwickelnden Gesetzgebung voraus sein, die Recyclingfähigkeit von Verpackungen verbessern und unsere Umweltbilanz weiter reduzieren können. Und Tetra Pak ist ein entscheidender Partner, um genau das möglich zu machen.“
Eine der ständigen Herausforderungen, denen beide Unternehmen gegenüberstehen, liegt darin, alltäglichen Verbrauchern die Komplexität nachhaltiger Materialien zu vermitteln. Wie Siltala es ausdrückt: „Es ist nicht leicht zu erklären, dass etwas, das aussieht und sich anfühlt wie Plastik, tatsächlich aus Pflanzen hergestellt ist.“
Diese Feinheiten führen immer wieder zu Verbraucherfragen: Kann ich das recyceln? Kann ich es kompostieren? Ist das nun Plastik oder nicht? Valio und Tetra Pak haben eng bei der Endverbraucher-Kommunikation zusammengearbeitet, um Klarheit zu schaffen – und gleichzeitig Raum für weitere Markenbotschaften wie Hinweise auf Laktosefreiheit, Rezeptideen und Werbeinhalte zu lassen.
Natürlich ist auch der Kostenfaktor eine Hürde, insbesondere im Milchsegment. „Wir wissen, dass Produzenten und Landwirte unter erheblichem finanziellen Druck stehen“, merkt Pejovic Wallin an. „Aber es lohnt sich trotzdem, Nachhaltigkeit zu priorisieren und zu vermitteln, wie wichtig sie ist – Valio macht das wirklich hervorragend.“
Trotz aller Herausforderungen hat sich diese Investition in die Verbrauchererfahrung und die dazugehörige Kommunikation ausgezahlt. „Den Menschen sind die Auswirkungen ihres Kaufverhaltens wichtig“, sagt Siltala. „Deshalb muss die Lösung sowohl praktisch als auch nachhaltig sein.“
Zum 120-jährigen Jubiläum zeigt sich Valio so zukunftsorientiert wie eh und je. Seine Wurzeln als genossenschaftlich von Landwirten geführtes Unternehmen bedeuten, dass die Nachhaltigkeitsziele sowohl ökologisch als auch ökonomisch fundiert sind.
„Wir müssen unsere Landwirte heute unterstützen und zugleich in morgen investieren“, sagt Siltala. „Dieses Gleichgewicht zwischen kurzfristiger Tragfähigkeit und langfristiger Führungsrolle steht im Zentrum all unseres Handelns.“
Diese Perspektive fügt sich nahtlos in die Vision von Tetra Pak ein. Beide Unternehmen investieren in zukünftige Verpackungsformate, die die Recyclingfähigkeit verbessern, die Lebensmittelsicherheit erhöhen und die strengen Anforderungen der kommenden EU-Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle (PPWR) erfüllen.
Für Siltala und Pejovic Wallin liegt die nächste Entwicklungsstufe bei Verpackungen, die nicht nur nachhaltig, sondern auch intelligenter sind. „Lebensmittelqualität und -sicherheit werden weiterhin oberste Priorität haben, aber die Herkunft des eigentlichen Produkts wird in Zukunft entscheidend sein“, erklärt Pejovic Wallin. „Wir wollen genau wissen, was wir zu uns nehmen, wo es herkommt und wie es verarbeitet wurde.“
„Ich denke, es wird mehr Rückverfolgbarkeit und Transparenz geben“, stimmt Siltala zu. „Zum Beispiel chargenbasierte Nachverfolgung, direkt auf die Verpackung gedruckt. Und natürlich bessere Barrieren, die die Recyclingfähigkeit nicht beeinträchtigen.“
„Solche Ziele decken sich mit der erklärten Ambition von Tetra Pak, die weltweit nachhaltigste Verpackung zu entwickeln – ausschließlich aus verantwortungsvoll gewonnenen erneuerbaren oder recycelten Materialien, vollständig recyclingfähig und klimaneutral“, ergänzt Pejovic Wallin.
Wenn es eine Lehre aus dieser zehnjährigen Zusammenarbeit gibt, dann die, dass Nachhaltigkeit nicht isoliert gelingen kann. Valio und Tetra Pak haben gezeigt, was möglich ist, wenn Innovation auf Vertrauen trifft und mutige Entscheidungen durch enge Zusammenarbeit getragen werden.
„Verpackung mag nur einen kleinen Teil unserer gesamten Emissionen ausmachen“, sagt Siltala, „aber sie ist zu 100 % das, was der Verbraucher sieht. Und genau das macht sie so wichtig.“
Vor zehn Jahren führten Valio und Tetra Pak den weltweit ersten vollständig pflanzenbasierten Karton ein. Heute prägt ihre Partnerschaft weiterhin die Zukunft – Packung für Packung.