In jedem Fiat Grande Panda wird recyceltes Material verwendet, das einer Menge von 140 Getränkekartons entspricht. Dies belegt, dass recyceltes PolyAl in der Automobilindustrie in großem Umfang verwendet werden kann.
Lausanne, Schweiz, 24. Juni 2025 – Getränkekartons haben eine neue Bestimmung gefunden – als Teil einer bahnbrechenden Entwicklung für die Automobilindustrie. Mit der Vorstellung des neuesten Modells des Fiat Grande Panda ist Fiat der erste Autohersteller, der recycelte Materialien aus gebrauchten Getränkekartons in einem Fahrzeug nutzt.
Jeder Fiat Grande Panda enthält recyceltes Material aus den dünnen Polyethylen- und Aluminiumschichten von 140 Getränkekartons. Dieses recycelte Material wird in den Kunststoffen für den Fahrzeuginnenraum verwendet. Es wird insbesondere in der Mittelkonsole, im Armaturenbrett und in den vorderen und hinteren Türverkleidungen verwendet.
PolyAl ist eine Kombination aus Polymeren und Aluminiumkomponenten, die beim Recycling von Getränkekartons zurückgewonnen werden. Getränkekartons bestehen im Durchschnitt zu 70 % aus Pappe, zu 25 % aus Polymeren und zu 5 % aus Aluminium. Diese Materialkombination ist die Basis der aseptischen Verpackung, bei der hauchdünne Schichten aus Aluminium und Polymeren das Nahrungsmittel oder Getränk im Inneren schützen und die Haltbarkeit des Produkts ohne Konservierungsmittel oder Kühlung verlängern.
Während die Pappe aus Getränkekartons zu wertvollen papierbasierten Konsumgütern wie Tischdecken, Servietten und Toilettenpapier verarbeitet werden kann, hat Tetra Pak in Zusammenarbeit mit Verbundstoffherstellern und Recyclern kommerzielle Anwendungen für das verbleibende PolyAl erforscht und erweitert.
Die Bauteile des Fiat Grande Panda bestehen aus einer Verbindung auf PolyAl-Basis namens Lapolen Ecotek, die von Lapo Compound hergestellt wird. Das Unternehmen hat gemeinsam mit Fiat daran gearbeitet, dass das Material in Bezug auf Qualität und Preis wettbewerbsfähig ist. Seine Verarbeitung in sichtbaren Teilen des Innenraums (und nicht in verborgenen Bereichen) verdeutlicht sein ästhetisches Potenzial. Fiat entschied sich für das Material, da es durch den Anteil des recycelten Aluminiums einen schimmernden Effekt aufweist. Darüber hinaus war Lapo Compound in der Lage, den gewünschten Blauton genau zu erzielen.
Die Entscheidung für die Nutzung von Material aus recycelten Getränkekartons, folgt der Mission von Fiat, nachhaltigere und erschwinglichere Autos nach dem Prinzip „weniger ist mehr“ zu fertigen, auf überflüssige Teile zu verzichten und umweltschädliche Materialien wie Chrom und Leder zu reduzieren.1
Die Verwendung von PolyAl im Fiat Grande Panda zeigt, dass dieses recycelte Material jetzt im großen Umfang für die Automobilindustrie nutzbar ist. Das Auto ist bereits in den meisten europäischen Ländern auf dem Markt und wird bis Ende des Jahres auch außerhalb Europas erhältlich sein.
Durch die Zusammenarbeit mit Lapo Compound ist Fiat dem Vorschlag der EU-Kommission für Altfahrzeuge weit voraus. Dieser sieht vor, dass 25 % der in Fahrzeugen verwendeten Kunststoffe aus recycelten Materialien stammen sollen.2 Die Lösung von Lapo Compound hilft der Industrie, dieses Ziel zu erreichen, indem sie recycelte Materialien bereitstellt, die ihren strengen Qualitätsstandards entsprechen und gleichzeitig konsistent sind.
Neben seinen Möglichkeiten in der Automobilindustrie führt Lapo Compound auch Versuche für andere Anwendungen des auf PolyAl basierenden Compounds Lapolen Ecotek durch, darunter Outdoormöbel und Fabrikböden.
Giuseppe Crisci, Geschäftsführer von Lapo Compound, sagt dazu: „Wir haben die Vision, Produkte zu entwickeln, die nicht nur strenge Qualitätsstandards erfüllen, sondern auch zu einer Kreislaufwirtschaft beitragen, indem sie dafür sorgen, dass wertvolle Materialien in Gebrauch bleiben. Unsere Produktinnovation hat diese technische Herausforderung für Fiat erfolgreich gemeistert, was unser Engagement für nachhaltige Innovationen auf dem Weg in eine kreislauforientierte, verantwortungsvolle Zukunft unterstreicht."
Kinga Sieradzon, Vice President Sustainability Operations bei Tetra Pak, sagt dazu: „Die Verwendung von recycelten Materialien aus Getränkekartons im Fiat Grande Panda demonstriert auf wunderbare Weise das enorme Potenzial dieser Materialien in verschiedenen Branchen. Es ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie nachhaltige Lösungen Innovationen fördern und traditionelle Fertigungsmethoden umgestalten können.
„Das ist das großartige Ergebnis einer echten Zusammenarbeit. Durch die Kooperation mit Unternehmen wie Fiat und Lapo Compound sowie die Einbindung von Regierungen und Verbrauchern können wir den systemischen Wandel vorantreiben, der für die Ausweitung des Zielmarkts für recycelte Materialien erforderlich ist. Diese gemeinsame Anstrengung ist entscheidend für den Aufbau einer Kreislaufwirtschaft und die Sicherung einer nachhaltigen Zukunft für unseren Planeten".
Pressekontakte
Olivia Tomblin
Brands2Life für Tetra Pak
Telefon: +44 (0)20 7592 1200
tetrapakcorporate@brands2life.com
1https://www.fiat.com/news/fiat-new-global-game
2Altfahrzeuge – Europäische Kommission