12. November 2021

Wie revolutionäre Technologien neue Möglichkeiten eröffnen 

Lebensmittel- und Getränkeproduzenten müssen stetig wachsende Sicherheits- und Qualitätsanforderungen von Kunden, Aufsichtsbehörden und Anteilseignern erfüllen. Verbraucher fordern von Einzelhändlern mehr Auswahl, Individualisierung und vielfältige Vertriebswege. Aufsichtsbehörden und Gesetzgeber fordern höhere Lebensmittelsicherheitsstandards. Und Anteilseigner erwarten höhere Gewinne für ihr investiertes Kapital.

Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, setzen die Akteure aus der gesamten Branche auf Vernetzung und neue Technologien wie künstliche Intelligenz, Cloud Computing und das Internet der Dinge. Durch Vernetzung – nicht nur in der Produktionsumgebung, sondern in der gesamten Lieferkette – ermöglicht diese Technologie die intelligente Nutzung von Daten, um die Entscheidungsfindung zu optimieren und Getränkehersteller dabei zu unterstützen, die Produktivität, Lebensmittelsicherheit und -qualität sowie Produktionsflexibilität zu optimieren.

„Normalerweise werden die unterschiedlichen Bereiche in der Lebensmittel- oder Getränkeproduktion unabhängig voneinander überwacht und verwaltet und die Leistungsdaten werden nicht in einem allumfassenden Produktionssystem zusammengefasst”, erklärt Olivier Germain, Leiter von Industry 4.0 & MES Products bei Tetra Pak. „Die Verbindung aller Maschinen und Systeme, das Sammeln der Daten und der Abgleich von Zeiträumen anhand bestimmter Benchmarks und Qualitätsstandards eröffnen Produzenten neue Möglichkeiten für die Optimierung der gesamten Lieferkette und der Produktionsbilanz.”

Vernetzung von Maschinen und Systemen

Die Vernetzung von Maschinen und Geschäftssystemen eröffnet Herstellern einen umfassenden Überblick über den gesamten Betrieb. In der Praxis bedeutet dies, dass Sensoren und lokale Systeme in der Produktionslinie vom Rohstofferhalt (oder manchmal sogar schon direkt ab der Bezugsquelle) bis zum Lagerhaus (oder sogar bis zum Einzelhändler) verfolgt werden kann. 

„In einer intelligenten Fabrik profitieren Hersteller von Erkenntnissen, die sich aus der Zusammenführung von Betriebs- und Geschäftsdaten ergeben”, so Olivier. „Die Sammlung von Betriebsdaten an den Maschinen und Betriebssystemen, wie dem Manufacturing Execution System (MES), Quality Management System (QMS), Laboratory Information Management System (LIMS) oder Warehouse Management System (WMS), sollte direkt mit Geschäftsverwaltungssystemen wie etwa Enterprise Resource Planning (ERP) verknüpft werden.” 

„In einer intelligenten Fabrik profitieren Hersteller von Erkenntnissen, die sich aus der Zusammenführung von Betriebs- und Geschäftsdaten ergeben.”

Das Tetra Pak® Connected Package ist eine intelligente Lösung, die in ein vernetztes System integriert werden kann. Durch die Vernetzung, die durch einen eindeutigen Code auf jeder Verpackung ermöglicht wird, können Hersteller ihre Produkte in Datenträger verwandeln. Verpackungscodes ermöglichen die vollständige Nachverfolgbarkeit durch die gesamte Wertschöpfungskette – von der Logistik bis hin zum Recycling – und verbessern die Verbrauchereinbindung.

Datenströme erfassen

Das Sammeln und Kombinieren der individuellen Datenströme in einem einzigen integrierten System ermöglicht ihre Nutzung in einem Kontext und liefert Erkenntnisse, die isolierte Daten nicht bieten können. 

Beispielsweise ist eine Temperatur von 100 Grad als alleiniger Datenpunkt nicht aussagekräftig. Mit dem Wissen darüber, aus welchem Punkt der Produktionslinie diese Information stammt, welches Produkt hergestellt wird und welche Daten die anderen Sensoren zur selben Zeit erfasst haben, kann das System bestimmen, ob dieser Wert akzeptabel ist oder ob ein Problem vorliegt. Diese Informationen können genutzt werden, um die Maschineneinstellungen automatisch anzupassen oder einen Bediener über nötige Maßnahmen zu informieren.

Datenabgleich mit Leistungsstandards

Der Abgleich der Daten mit Benchmarks oder anderen Leistungsstandards ermöglicht eine optimierte Entscheidungsfindung und Leistung. Beispielsweise können Daten von ähnlichen Maschinen oder Produktionslinien, die unter ähnlichen Bedingungen arbeiten, miteinander verglichen werden, um Leistungslücken oder mögliche Probleme zu identifizieren. Fortschrittliche Algorithmen und Technologien mit künstlicher Intelligenz eröffnen neue Möglichkeiten, da sie schnell fließende, komplexe Datensätze verarbeiten können, die in dieser Phase oft benötigt werden.

„Wenn Maschinen miteinander verbunden sind, können Daten in einem integrierten System erfasst und anlagenweit verglichen werden”, so Olivier. „Dadurch können Hersteller eine eingehenderes Verständnis des Betriebs in Echtzeit erlangen und die Leistung optimieren.”

„Wenn Maschinen miteinander verbunden sind, lassen sich Daten in einem integrierten System erfassen und werden anlagenweit verglichen.”

Technologie ist nur ein Hilfsmittel

Obwohl Technologie ein wichtiges Hilfsmittel zur Vernetzung darstellt, ist das nur der Anfang. Die Investition in neue Technologie lohnt sich nur, wenn ein klar definiertes Ergebnis formuliert wurde. Die alleinige Verfügbarkeit großer Datenmengen oder Erkenntnisse aus integrierten Produktionssystemen haben keinen Effekt auf die Produktionsleistung, solange nicht klar ist, welche Herausforderungen bewältigt werden müssen oder welche greifbaren Resultate durch die Lösung erreicht werden sollen. 

„Vor einer Investition in Technologie, empfehlen wir eine klare Definition der zu erreichenden Geschäftsziele”, so Olivier. „Es ist wichtig, ein klares Bild von der aktuellen Leistung zu haben und zu verstehen, zu welchen Ausfällen es durch die Umstellung auf neue Technologien in einer Anlage kommen kann. Dies hilft, die Auswirkungen der neuen Technologie und den Erfolg der Investition zu messen.”

Webinare ansehen und erfahren, wie Sie Daten in die Entscheidungsfindung einbinden können

Mehr Berichte aus unserer Welt