11. Januar 2023 

Der erste Sportschuh der Welt, der aus recycelten Kartons hergestellt wird

Zu Beginn des neuen Schuljahres laufen Mütter und Väter in ganz Ecuador in die Schuhhäuser, um neue Schuhe zu kaufen, die ihre Kinder zur Schule tragen sollen. Natürlich sollen diese Schuhe möglichst lange halten. Dank Bunky, einem führenden Hersteller von Schuhen für Schuluniformen, können diese Eltern zu EcoBunky greifen, einem Sneaker, der aus recycelten Getränkekartons hergestellt wird.

Bunky wurde vor über 40 Jahren gegründet und ist der erste Anbieter von Schuhen für Schuluniformen in Ecuador. Er produziert täglich 2.800 Paar Schuhe. EcoBunky ist der Beginn einer kreislauforientierten Zukunft für die Marke: Die Sohlen bestehen aus 15 % PolyAl, einem Material, das aus dem winzigen Nicht-Faser-Anteil einer aus Polymeren und Aluminium hergestellten Kartonverpackung gewonnen wird.

„Wir haben es mit verschiedenen Anteilen probiert. 15 % PolyAl sind perfekt für die Langlebigkeit, das Gewicht und die Flexibilität, die ein Bunky-Schuh haben muss.“

PolyAl kommt mühelos mit der Belastung beim Laufen zurecht und schützt die Sohle besser vor Verschleiß. Außerdem ist der Werkstoff hitze- und feuchtigkeitsresistent und somit perfekt für alle Umgebungen und Geländebedingungen geeignet.

„Bei der Entwicklung des Materials, kamen verschiedene Sohlenzusammensetzungen auf den Prüfstand“, berichtet Hedda Naranjo, Sustainability Manager bei Tetra Pak. „15 % PolyAl sind perfekt für die Langlebigkeit, das Gewicht und die Flexibilität, die ein Bunky-Schuh haben muss.“

Eine nachhaltige Idee wird geboren

Hedda war die treibende Kraft für die Zusammenarbeit zwischen Bunky und Tetra Pak. Als Sustainability Manager und Champion für Kreislaufwirtschaft hat sie ständig nach neuen Anwendungsmöglichkeiten für PolyAl gesucht.

„Ich wusste, dass die Coronapandemie sich negativ auf die Umsätze von Bunky ausgewirkt hat, und dass der Besitzer nach neuen Möglichkeiten suchte, die Marke mit Leben zu füllen“, sagt Hedda. „Da kam mir die Idee mit Sohlen aus PolyAl. Das Thema Kreislaufwirtschaft wird zunehmend wichtiger – und die Verbraucher möchten ihren Teil beitragen. Ich dachte mir, dass es funktionieren könnte. Also habe ich Bunky den Vorschlag unterbreitet und los ging's!“

Eine Brutstätte der Kreislaufwirtschaft

Kreislaufwirtschaft ist in Ecuador seit ein paar Jahren ein wichtiges Thema. Mehrere Bundesinitiativen und Vorschriften wurden ins Leben gerufen, darunter eine Roadmap für die Kreislaufwirtschaft, die viele Sektoren, Unternehmen und den öffentliche Bereich einbezieht. Bei den Verbrauchern besteht eine hohe Nachfrage nach umweltverträglichen und gesellschaftlich vorteilhaften Produkten aus PolyAl.

„In Ecuador sind die Leute ganz wild auf Waren aus PolyAl: Baustoffe wie Dachsteine und Fassadenelemente, Sitzmöbel für den Hof, Haushaltswaren und sogar Schmuck“, weiß Hedda.

„Unser Recyclingpartner Ecuaplastic kann längst nicht so viel liefern. Er muss PolyAl aus anderen Ländern importieren, denn eine Kartonsammelrate von derzeit 30 % ist zu wenig für den Bedarf.“

Ecuaplastic ist der größte Recycler von PolyAl in Ecuador. Seit 2011 arbeitet das Unternehmen mit Tetra Pak am Ausbau der Recyclingkapazitäten für Karton und fördert die Recycling-Wertschöpfungskette im Land. Heute recycelt Ecuaplastic jeden Monat 150 Tonnen PolyAl und hat das Ziel, die Menge auf 400 Tonnen monatlich zu steigern. 

„In Ecuador sind die Leute ganz wild auf Waren aus PolyAl: Baustoffe wie Dachsteine und Fassadenelemente, Sitzmöbel für den Hof, Haushaltswaren und sogar Schmuck.“

 

Globales Wissen für lokale Erfolge

Die Entwicklung des EcoBunky war eine Gemeinschaftsarbeit. Ecuaplastic lieferte das Material, Tetra Pak steuerte das PolyAl-Fachwissen bei und Bunky brachte seine Erfahrung und Kompetenzen in der Schuhproduktion ein.

„Wir haben eine echte Symbiose erzielt, obwohl wir während des Lockdowns fast ausschließlich remote zusammengearbeitet haben“, erzählt Hedda. „Außerdem konnten wir einen effizienten lokalen Produktionsprozess entwickeln, der den Ressourcenverbrauch minimiert.“

Christain Orbe, General Manager von Bunky, ergänzt: „Die lokale Produktion wirkt sich positiv auf Akteure in der gesamten Wertschöpfungskette aus: Recyclingunternehmen, die offen für neue Ansätze sind, Textilhersteller, Kleinstunternehmen, Logistikunternehmen, Großhändler und so weiter. Mit dem Schuh können Verbraucher im wahrsten Sinne des Wortes einen positiven ökologischen Fußabdruck hinterlassen.“

Zur Markteinführung des EcoBunky-Modells werden 5.000 Paar Schuhe produziert. Doch das ist erst der Anfang. Im ersten Jahr sollen es insgesamt 100.000 Paar werden. Sie werden in unterschiedlichen Varianten und Größen angeboten, damit die ganze Familie sie tragen kann.

Hedda ist bereits gespannt darauf, wie Ihre Idee bei den Verbrauchern ankommen wird. „Bald werden wir wissen, wie die Konsumenten darauf reagieren. Ich denke, dass PolyAl nahezu grenzenloses Potenzial hat.“

Weitere Informationen zum Nachhaltigkeitswandel in unserem jährlichen Nachhaltigkeitsbericht

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