Fast ein Jahrhundert Schulmilch in Mexiko

Im Laufe der Geschichte haben Schulernährungsprogramme eine Schlüsselrolle bei der Bewältigung von Herausforderungen im Zusammenhang mit Mangelernährung, Bildung und Ernährungsunsicherheit gespielt. Oft bieten sie Kindern die erste Mahlzeit des Tages. Das Schulmilchprogramm in Mexiko ist eines der am längsten laufenden Programme der Welt und hat wesentlich zur Bewältigung dieser Herausforderungen beigetragen. 

Nach Angaben des Welternährungsprogramms erhalten 388 Millionen Kinder in mindestens 161 Ländern täglich Mahlzeiten in der Schule. Seit 1951 arbeitet Tetra Pak daran, den Zugang zu sicheren und nahrhaften Lebensmitteln weltweit zu verbessern. Zusammenarbeit war schon immer die beste Lösung. Innovative Technologie und Fachkenntnisse tragen dazu bei, einen bedeutenden Unterschied zu machen. 

Schulkinder in Mexiko

Bewältigung der Herausforderungen von Mangelernährung

Die „Roaring Twenties“ kamen am Schwarzen Dienstag im Oktober 1929 zu einem plötzlichen Halt, als die Aktienkurse im Sturzflug fielen. Ein Ereignis, das zum Beginn der Weltwirtschaftskrise beitrug. Im selben Jahr wurde jedoch in Mexiko das „Drop of Milk Programme“ ins Leben gerufen. Dieses Schulmilchprogramm ist bis heute eines der am längsten laufenden Ernährungsprogramme der Welt. Das Programm wurde entwickelt, um Herausforderungen hinsichtlich der Mangelernährung bei Kindern, der Schulbesuchsquoten und der Ernährungsunsicherheit zu bewältigen. Außerdem zeichnet es sich durch eine starke Verbindung zur lokalen Landwirtschaft aus. Milch stellt eine lebenswichtige Nahrungsquelle für Schulkinder dar, bietet aber zugleich Vorteile für lokale Bauern, da eine höhere Nachfrage entsteht und Anreize für die Produktion geschaffen werden. Dies war wichtig, da 13,4 % der Arbeitskräfte des Landes in der Landwirtschaft beschäftigt sind. Mexikos Landwirtschaftsministerium (SADER) stuft Mexiko mit einer Produktion von voraussichtlich 12,9 Millionen Tonnen im Jahr 2021 als den dreizehntgrößten Milchproduzenten weltweit ein.

Darüber hinaus hat die Regierung im Laufe der Jahrzehnte wichtige Maßnahmen ergriffen, um die Unterstützung für Kinder und Gemeinschaften zur fortlaufenden Priorität zu machen. So wurden zum Beispiel mehrere wichtige Gesetze verabschiedet, darunter das Kinderschutzgesetz, das die Gründung des National Child Protection Institute (INPI) im Jahr 1956 ermöglichte. Spätere Gesetze wie das Child Assistance Law und das National General Health Law räumten der Ernährung von Kindern und Schulernährung einen Vorrang ein. 

Die Tetra Classic® Aseptic Verpackung wird eingeführt, um logistische Herausforderungen zu bewältigen

Die Implementierung dieser Gesetze war von entscheidender Bedeutung, da die sichere Verteilung von Milch mit der zunehmenden Reichweite des Programms im gesamten Land durch verschiedene logistische und infrastrukturelle Herausforderungen erschwert wurde – insbesondere in entlegenen Regionen, in denen keine geeignete Kühlkette existierte. Als praktische Lösung zur Bewältigung dieser Herausforderungen in den Bereichen Vertrieb und Lebensmittelsicherheit wurden 1962 Tetra Classic® Aseptic 250-ml-Verpackungen eingeführt. Es handelte sich um das erste Schulmilchprogramm, bei dem Verpackungen von Tetra Pak verwendet wurden.

1977 rief die Regierung das National System for Integral Family Development (DIF) ins Leben. Es sollte als wichtigste öffentliche Einrichtung für Sozialhilfe dienen und sich auf die Stärkung und Förderung des Wohlergehens von Familien und Gemeinschaften im ganzen Land konzentrieren. Das DIF sieht auch eine landesweite Abdeckung mit dezentraler Unterstützung durch ihre in jedem Bundesstaat ansässigen Behörden vor. Im Rahmen seiner verschiedenen Aktivitäten ist das DIF heute die Regierungsstelle, die das Schulernährungsprogramm verwaltet. In den Bestimmungen des DIF-Schulernährungsprogramms ist eine Portion von 250 ml Milch obligatorischer Bestandteil des Frühstücksprogramms. Neben der Bereitstellung aseptischer Verpackungen unterstützt Tetra Pak das Programm auch auf andere Weise.

„Im Rahmen des Programms konnten wir unseren Partnern praktische Unterstützung durch Best Practices in den Bereichen Lebensmittelsicherheit und -qualität bieten, die weltweit angewendet werden. Wir geben außerdem Best Practices für Umweltbildung und Recycling an Schulen weiter und fördern das Bewusstsein für gute Ernährung“, sagt Robert Graves, Managing Director, Tetra Pak Mexico.

Schulmahlzeit in einer mexikanischen Schule

Förderung nachhaltiger Veränderungen in Mexiko

Heute profitieren in Mexiko mehr als sechs Millionen Kinder von der Schulernährung. Studien des Centre of Nutrition and Health Untersuchungen des National Institute of Public Health haben die positive Wirkung belegt, die angereicherte Milch auf Kinder hat. In einem Zeitraum von 12 Monaten wurde das Auftreten von Anämie um 21,6 % verringert, während Fälle von Eisenmangel um 3,2 % zurückgingen. Darüber hinaus erhöhte sich die durchschnittliche Eisen- und Zinkaufnahme um 0,96 mg bzw. 0,3 mg pro Tag. 

Tetra Pak beteiligte sich aktiv bei der Unterstützung von Herstellern, die UHT-Milch (Ultra-High-Temperature) für das Programm herstellen. Derzeit gibt es 14 Tetra Pak Kunden, die landesweit Milch und nahrhafte Getränke an Kinder in Schulen liefern. Tetra Pak arbeitet weiterhin mit Kunden und relevanten Stakeholdern zusammen, um Aktivitäten zur Förderung des Bewusstseins für Ernährung und Umweltbildung an Schulen zu unterstützen. In Mexiko wurden außerdem Konferenzen zur Schulernährung in Lateinamerika veranstaltet, die den Austausch von Best Practices und Erfahrungen aus vielen Ländern der Region zum Ziel hatten. Diese Best Practices teilt Mexiko darüber hinaus in 56 Ländern weltweit mit Schulernährungsprogrammen, an denen Tetra Pak beteiligt ist.

„Mexiko ist ein Paradebeispiel dafür, wie die wichtige Rolle von Wirkungsdaten, Verbindungen zur lokalen Landwirtschaft und der Wirtschaftsentwicklung, das Engagement der Gemeinschaft und die Umsetzung politischer Maßnahmen eine entscheidende Rolle für die langfristige Nachhaltigkeit eines Schulernährungsprogramms spielen können“, erklärt Rafael Fabrega, Direktor, Tetra Laval Food for Development.