2018-07-30
SYRIEN UND LIBANON

Steigerung der Schulbesuchszahlen von Flüchtlingskindern in Syrien und dem Libanon

Ein neues Schulmilchprogramm in Syrien und dem Libanon trägt dazu bei, die Ernährung zu verbessern, die Einschulungszahlen zu erhöhen und die Abbrecherquote bei Flüchtlingskindern zu senken.

Herausforderung

Durch die Krise in Syrien wurden sowohl in Syrien als auch den Nachbarländern Millionen Menschen zu Vertriebenen. In Kriegszeiten gestaltet es sich schwierig, den Schulbesuch zu ermöglichen, und viele Flüchtlingsfamilien zögern, ihre Kinder zur Schule zu schicken.

Von den 1,7 Millionen registrierten schulpflichtigen syrischen Flüchtlingskindern besuchten bis zum Ende des Schuljahres 2017 über 40 Prozent keine Schule. Weniger als die Hälfte der Kinder, die mit der Grundschule beginnen, schließen sie auch ab. Der Anteil der Flüchtlingskinder, die die weiterführende Schule besuchen, beträgt lediglich 2 Prozent. Der Mangel an Bildung für eine große Gruppe von Kindern hat weitreichende und langfristige negative Auswirkungen.

Initiativen

Mit den Schulmilchprogrammen in Syrien und dem Libanon sollen Kinder wieder zum Schulbesuch animiert und die Ernährung verbessert werden – in einer Situation, in der nur wenige einen zuverlässigen Zugang zu guter Nahrung haben.

Das Welternährungsprogramm (WFP) der UNO wurde mit der Umsetzung des syrischen Schulmilchprogramms beauftragt, das im Januar 2017 begann. Die Tetra Pak Kunden, Glanbia in Irland, Lactogal in Portugal und ILAS in Spanien, liefern im Rahmen eines Unterstützungspakets von europäischen Bauern UHT-Milch in aseptischen Tetra Brik® Kartonverpackung​ an 350.000 syrische Kinder. Die Europäische Kommission finanziert das Programm mit 30 Mio. €.

Im benachbarten Libanon liefert unser Kunde LibanLait unterdessen über zwei Programme lokal produzierte UHT-Milch an libanesische Schulen: in Zusammenarbeit mit dem Welternährungsprogramm (WFP) und dem libanesischen Bildungsministerium sowie mit der Nichtregierungsorganisation Theirworld​.

Positiver Effekt

Erste Ergebnisse der Programme zeigen, dass sich sowohl der Zugang zur Bildung und die Lernergebnisse als auch die Gesundheit und das Wohlbefinden der Kinder verbessert haben. Der Anteil der Schulabbrecher ist von 8,4 Prozent auf 4,9 Prozent gesunken.

Darüber hinaus ist ein deutlicher Anstieg des gesunden Körpergewichts bei Kindern zu verzeichnen, die sowohl vor- als auch nachmittags die Schule besuchen. Unter den Kindern, die vormittags die Schule besuchen, ist der Anteil der Übergewichtigen von 10,8 Prozent auf 9,6 Prozent gesunken, unter den Kindern, die nachmittags die Schule besuchen, von 6,2 Prozent auf 3,7 Prozent.

„Das Frühstückssnackprogramm von Theirworld Welt stellt auf ein solides Forschungsmodell ab, und wir verzeichnen gegenüber den Vorjahren eine abwechslungsreichere Ernährung der Schüler. Dies, kombiniert mit reduzierten Schulabbrecherquoten, ist ein Beleg dafür, wie notwendig und wirkungsvoll die Bereitstellung einer täglichen nahrhaften Zwischenmahlzeit und von Milch sein kann, um Kinder beim Lernen zu unterstützen.” – Kimberley Green, Projektmanagerin von „Safe Schools”.

Blick in die Zukunft

Mit Blick auf die Zukunft tragen die Programme zum Aufbau von Kapazitäten für künftige Generationen bei, sowohl in Zeiten der Krise als auch hoffentlich in Zeiten des Friedens.

Kinder in Syrien