2018-08-08
SENEGAL

Partnerschaft zur Erschließung des Potenzials im Senegal

Trotz schwieriger Bedingungen besitzt die lokale Milchproduktion im Senegal Potenzial. Zusammen mit lokalen Bauern arbeiten wir daran, die Wertschöpfungskette der Milchwirtschaft weiterzuentwickeln und das Angebot an frischer Milch in den Schulen zu erhöhen und dadurch die Lebensmittelsicherheit, Bildung und Ernährung der Schüler zu verbessern.

Herausforderung

Etwa 46 Prozent der Menschen im Senegal leben in Armut und 17 Prozent sind davon betroffen, dass Lebensmittel nicht sicher sind. Rund 25 Prozent der Kinder leiden aufgrund schlechter Ernährung unter Wachstumsstörungen.

Eine typische senegalesische Kuh produziert nur 0,6 Liter Milch pro Tag, damit ist die durchschnittliche Milchproduktion des Landes eine der niedrigsten der Welt. Die genetische Kapazität der lokalen Rassen ist begrenzt und das Wissen über die besten landwirtschaftlichen Praktiken gering. Dadurch ist das Land nur zu 66 Prozent autark in der Milchproduktion und 91 Prozent der lokal produzierten Milch werden nicht industriell verarbeitet. In diesem Umfeld ist es für lokale Molkereibetriebe schwierig, mit importierter Milch zu konkurrieren. 

Die Initiative

Tetra Pak West Africa, Tetra Laval Food for Development​ und unser lokaler Kunde SIAGRO arbeiten mit Landwirten im Senegal zusammen, um die Milchsammlung, -produktion und -distribution im Senegal auszubauen.

Aktuell verarbeitet SIAGRO 240.000 Liter Milch, von denen nur 12 Prozent lokal bezogen werden. Gemeinsam arbeiten wir an einem Molkereizentrum, mit dem Ziel, die Zahl der Milchsammelstellen zu erhöhen und die lokale Beschaffung innerhalb des nächsten Jahres auf 40 Prozent zu erhöhen.

In der Region Fatick haben wir bereits eine Infrastruktur für die Milchsammlung aufgebaut, die weiter ausgebaut werden soll. Unser für die Entwicklung der Milchwirtschaft zuständige Spezialist hat Schulungen für Kleinbauern zu Themen wie Futter und Ernährung, Silageherstellung, Fortpflanzung und künstliche Besamung ins Leben gerufen.

Aber das ist nur ein Baustein unseres Gesamtkonzepts: Wir unterstützen zudem die gesamte Wertschöpfungskette, indem wir dem Schulmilchprogramm technische Unterstützung bieten, Erkenntnisse zu bewährten Praktiken im Bereich der Lebensmittelsicherheit und Umsetzung von Programmen weltweit teilen. 

Positiver Effekt

Unser Kunde SIAGRO hat die Milchmenge, die er bei lokalen Bauern sammelt, bereits um 59 Prozent von 18.030 Litern auf 28.664 Liter erhöhen können. Die daraus resultierenden Folgewirkungen entlang der Wertschöpfungskette in der Milchwirtschaft sind offensichtlich: Mit 84.100 Kindern an 172 Schulen im Département Dakar, die an drei Tagen in der Woche Schulmilch erhalten, sind die Einschulungszahlen in den letzten drei Jahren um 8,8 Prozent gestiegen.

Blick in die Zukunft

Mit dem Modell einer nachhaltigen lokalen Wertschöpfungskette in der Milchwirtschaft planen wir, die Zahl der Milchsammelzentren zu erweitern und mehr Bauern in das Molkereizentrum aufzunehmen. Mit zunehmender lokaler Produktion kann das Schulmilchprogramm auch auf Kinder in anderen Regionen erweitert werden.

Milch trinkende Kinder im Senegal