2015-12-15

Haltbarmachung von Lebensmitteln und Getränken

Tetra Pak war in den 1960ern Vorreiter bei der Entwicklung aseptischer Verpackungen. Das Institute of Food Technologists nennt dies „die größte Erfindung der Lebensmittelbranche im 20. Jahrhundert“. Obwohl es sich bei diesem speziellen Verfahren um eine moderne Erfindung handelt, ist die Idee der Haltbarmachung von Lebensmitteln zur Überwindung von Zeiten des Mangels bzw. zum Transport bereits Jahrtausende alt.

Tetra Pak war in den 1960ern Vorreiter bei der Entwicklung aseptischer Verpackungen.

Tetra Classic Kartons in Stahlkörben

Die Haltbarmachung von Lebensmitteln hat während ihrer Geschichte aber auch zur Entdeckung neuer Aromen geführt, die die Küchen der Welt bereichert haben. Wir erläutern hier einige traditionelle Verfahren, mit denen Menschen in aller Welt geschützt haben, was gut ist, und Gutes bis heute schützen.

Die Kraft der Sonne

Der Entzug von Wasser ist eines der ältesten Konservierungsverfahren, das bereits in vorgeschichtlicher Zeit angewandt wurde. Der Entzug von Wasser hemmt das Wachstum von Mikroorganismen. So trockneten die nordamerikanischen Ureinwohner Fleischstreifen in der Sonne, die Chinesen Eier und die Japaner Fisch und Reis.

Lange vor der Einführung von Milchpulver durch die Lebensmittelindustrie führten bereits Dschingis Khan und seine Reiter Trockenmilch auf Ihren Eroberungszügen mit sich. Die Mongolen gelten als die Erfinder eines Verfahrens, bei dem Milch gekocht, entrahmt und in der Sonne getrocknet wurde, um die Haltbarkeit dieses wertvollen Lebensmittels zu verlängern und es einfacher transportieren zu können.

Das Salz der Erde

Das Einsalzen von Lebensmitteln war ein weiteres bekanntes Konservierungsverfahren. Die Steigerung des Salzgehalts organischer Substanzen verhindert das Keimwachstum und erzeugt den gewünschten, intensiven Salzgeschmack.

Das Einsalzen von Lebensmitteln stammt vermutlich aus Indien und dem Orient und hat sich über die Handelsrouten bis nach Westeuropa verbreitet. Indisches Pickle (Achar) besteht meist aus Mango und Limetten, kann jedoch auch exotische Zutaten wie Rosenblüten, Jackfrucht, Lotus und Yam enthalten. Die Chinesen salzten einfach alles ein – Gemüse, Fleisch, Früchte und Nüsse. Einige Lebensmittel, beispielsweise Pflaumen, wurden ausschließlich eingesalzen verzehrt.

Die Nähe Russlands zu Asien sowie die relativ kurze Wachstumsperiode und harte Winter haben das Einsalzen (Solenie) in Russland besonders beliebt gemacht. Sol ist das russische Wort für Salz. Die Bauern mussten Kohl, Pilze und Gurken für den Winter haltbar machen. Das Einlegen in Salzlake war das perfekte Verfahren.

Fermentierung – ein Prozess bei dem Lebensmittel kontrolliert „verderben“.

Geronnen, verdorben und gesäuert

Eine der vielseitigsten Methoden zur Konservierung von Lebensmitteln erscheint auf den ersten Blick wenig einleuchtend. Fermentierung – ein Prozess bei dem Lebensmittel kontrolliert „verderben“ – ist eine Entdeckung der Steinzeit und dient der Haltbarmachung von Fleisch, Milch, Getreide, Hülsenfrüchten, Gemüse und Obst.

Einige der beliebtesten Lebensmittel der Welt entstehen auf diese Weise, darunter Joghurt, Käse, Schokolade, Brot, Kaffee, Sojasauce, Tempeh (oder Natto), Ketchup und Miso. Je nach Kultur machen fermentierte Lebensmittel bis zu 40 % der Nahrung aus.

Joghurt wurde im dritten Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung zufällig entdeckt. Ziegenhirten bemerkten, dass sich Milch, die in Beuteln aus Schafsleder transportiert wird, gerinnt: Die Bakterien im Leder lösen den Fermentierungsprozess aus. Das Wort Joghurt stammt von einem alten türkischen Wort ab, das soviel wie geronnen oder dickgelegt bedeutet.

Der nächste Schritt: aseptische Technologie

Mit der aseptischen Umgebung ohne schädliche Bakterien hat Tetra Pak einen Verarbeitungs- und Verpackungsstandard geschaffen, der Lebensmittel ohne Konservierungsstoffe und Kühlung bis zu einem Jahr frisch, wohlschmeckend, ansprechend und nährstoffreich hält.

Diese Technologie hat eine enorme Bedeutung für den Alltag von Verbrauchern aller Einkommensgruppen, die nur so Zugang zu Milch oder Milchprodukten erhalten. Außerdem können Hilfsorganisationen nach Naturkatastrophen wie Erdbeben, Überflutungen oder Dürren kostengünstig Lebensmittel bereitstellen, die nicht gekühlt werden müssen.

Das aseptische Technologie ist gut für Mensch und Umwelt, da weniger Lebensmittel verderben und während des Transports und der Lagerung keine Energie für die Kühlung verbraucht wird. Neben den Kostenvorteilen profitieren Unternehmen von einer geringeren Kohlenstoffbilanz sowie höherer Wettbewerbsfähigkeit.

Heute sind etwa zwei Drittel der weltweit verkauften Tetra Pak® Verpackungen aseptisch und die Nachfrage steigt weiter, da zahlreiche Verbraucher erstmals Zugang zu verpackten Lebensmitteln erhalten.

Artikel aus dem Tetra Pak Magazin, Ausgabe 104 – Deeper in the Pyramid