2020-06-08

Lebensmittel schützen – vor, während und nach COVID-19

Laurence Mott, Executive Vice President für Entwicklung und Technik, spricht über Lebensmittelsicherheit von Anfang bis Ende, Zusammenarbeit innerhalb der Branche und über die strengen Standards zum Schutz von Lebensmitteln.

Vor fast einem Jahr rief die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) am 7. Juni erstmalig den World Food Safety Day ins Leben. Dies war ein bedeutender Meilenstein, der die Lebensmittelsicherheit in den Mittelpunkt stellte. Die viele Mühe und unzähligen Aktivitäten hinter den Kulissen, ob beim Anbau von Lebensmitteln, der Produktion, dem Vertrieb oder der Zubereitung – alles hängt zusammen, um letztendlich dafür zu sorgen, dass Lebensmittel sicher sind und die Menschen Zugang zu ihren täglichen Nährstoffen erhalten.

Können Sie sich vorstellen, Herausforderungen wie heute unter COVID-19 gegenüberzustehen, jedoch ohne wichtige Produkte wie Milch, Saft und Wasser lagern zu können? Das würde zu einer äußerst schwierigen Situation führen.

Die aktuelle Krise macht die Bedeutung der aseptischen Technologie besonders deutlich. Die Menschen können sich auf unsere Lösungen verlassen, die die Sicherheit von Lebensmitteln gewährleisten und sie über einen längeren Zeitraum lagerbar machen, ohne dass Kühl- oder Konservierungsmittel erforderlich sind. Und das finde ich unglaublich beruhigend.

Es geht aber nicht nur um COVID-19; wir bauen auf mehr als 60 Jahren Erfahrung im Bereich Lebensmittelsicherheit auf

Bei aseptischen Systemen kommt es darauf an, dass die Produkte steril sind – so gelangen Saft, Milch oder jedes andere Produkt in eine Verpackung, die sowohl innen als auch außen keimfrei gemacht wurde. Unsere Kunden befüllen die Verpackung dann in einer Umgebung, in die keine Bakterien eindringen können – und da keine Bakterien vorhanden sind, kann das Produkt nicht verderben. So einfach ist das.

Und weil Bakterien viel robuster sind als Viren, insbesondere als das Coronavirus, das zu COVID-19 führen kann, besteht absolut keine Chance, dass es in einem aseptischen System überlebt. Tatsächlich sind unsere Systeme also viel effektiver, als es zur Abtötung des Virus erforderlich wäre.

Das Verpackungsmaterial schützt nicht nur vor Bakterien, die das Produkt verderben lassen, sondern schützt das Produkt auch im Inneren vor Licht und Sauerstoff sowie vor Gerüchen und vor Manipulationen von außen. Dadurch wird es bis zu einem Jahr haltbar.

Die Herausforderung besteht aber darin, ein System zu entwickeln, mit dem sichergestellt werden kann, dass es ohne Ausnahmen funktioniert. Dies ist im Grunde das, was die nationalen Standards erfordern und was wir natürlich auch von uns selbst verlangen.

Die zusätzlichen Maßnahmen, die wir jetzt ergreifen, betreffen nicht nur den Schutz der Integrität unserer Produkte, sondern auch die Lieferung der Produkte und den Schutz der Menschen, die in den Werken arbeiten, in denen sie hergestellt werden.

Einhaltung der weltweit strengsten Standards für Lebensmittelsicherheit

Bei der Lebensmittelsicherheit gehen wir keine Kompromisse ein. Punkt. Es ist ein Versprechen, das wir für jede von uns hergestellte Verpackung geben, und zudem Teil unserer Vision und unserer Mission, das Gute zu schützen und Lebensmittel überall sicher und verfügbar zu machen. Es ist auch der Kern unserer Arbeitsweise und der Prozesse und Verfahren, die dazu beitragen. Wir haben eine sehr klare Richtlinie zur Lebensmittelsicherheit, die festlegt, worauf unsere Bewertung der Lebensmittelsicherheit basiert, und die eindeutige Anweisungen und Einsatzregeln enthält sowie die Verantwortlichkeiten aller verschiedenen Abteilungen, die im Unternehmen tätig sind, vorgibt.

Die Richtlinie spiegelt sich in den verschiedenen Prozessen wider, über die wir ein Produkt während seiner gesamten Lebensdauer entwerfen, entwickeln und warten. Was zählt, sind nicht nur unsere Verpackungen, sondern auch unsere Betriebsanlagen für die Verarbeitung und Verpackung – einschließlich zusätzlicher Materialien wie Kappen, Verschlüsse, Trinkhalme – und wie wir unseren Kunden diese anbieten können.

Unser Verpackungsmaterial muss die Standards der Europäischen Union, der US-amerikanischen Food and Drug Administration und die offiziellen chinesischen Standards erfüllen. Das bedeutet, dass wir eine globale Spezifikation für unser Verpackungsmaterial und unser weiteres Material haben, der diese drei Gesetzgebungssysteme zugrunde liegen.

Gemäß unserer Richtlinie müssen alle Produkte und Dienstleistungen in Zusammenhang mit den Verarbeitungs- und Verpackungssystemen von Tetra Pak die Vorschriften erfüllen und die Bestimmungen des Codex Alimentarius oder des Food Code einhalten. Dabei handelt es sich um eine Sammlung international anerkannter Standards, Verhaltensregeln, Richtlinien und anderer Empfehlungen in Bezug auf Lebensmittel, Lebensmittelproduktion und Lebensmittelsicherheit. Der Lebensmittelkodex wird von der Weltgesundheitsorganisation überwacht.

Wir geben nur Produkte für den Markt frei, die alle drei Punkte erfüllen. Das Ergebnis ist ein extrem hoher Standard, der im Grunde aus einer Kombination all dieser Standards besteht. Sie können sich das so vorstellen, dass wir die besten Punkte herausgreifen und uns überlegen, was die strengsten Maßnahmen sind, die wir ergreifen müssen, um alle drei Standards gleichzeitig zu erfüllen. Das ist unser Standard.

Mitarbeiterinnen im Labor

Wie stellen wir sicher, dass wir die Standards erfüllen?

Durch einige sehr klare Einsatzregeln dazu, wie wir unsere Materialien beziehen. Darüber hinaus sehen unsere Produktentwicklungs- und Lebenszyklusmanagementprozesse vor, dass wir sehr strenge Maßstäbe einhalten müssen, einschließlich klarer Kriterien für die Lebensmittelsicherheit, um ein Produkt auf den Markt zu bringen und dort zu halten. Zudem muss all dies auch zertifiziert werden, damit es bei Bedarf von unseren Kunden und den Behörden geprüft werden kann.

Als Unternehmen haben wir eine Reihe von nichtverhandelbaren Punkten in Bezug auf die Qualitätsmerkmale unserer Produkte. Nummer eins sind die aseptischen Maßstäbe, gefolgt von der Effizienz des End-to-End-Materials, der Robustheit der Verpackung bis zum Verbrauch, der Qualität des Verpackungsmaterials und der Einhaltung der Lebensmittelsicherheit.

Kontinuierliche Steigerung der Leistung unserer Produkte und unseres Wissens

Wir wissen, wie wichtig es ist, dass wir unsere Standardpraktiken ständig überwachen und Kontrollketten entwickeln, unter denen die Verantwortlichkeiten, die Dokumentation und die Transparenz der Lieferkette verwaltet werden. Während wir daran arbeiten, die Lebensmittelsicherheit entlang der Kette von Anfang bis Ende zu gewährleisten, verbessern wir kontinuierlich die Leistung unserer Produkte. Deshalb haben wir die eBeam-Technologie mit Elektronenstrahlen eingeführt.

Wir sind ständig auf der Suche nach technologischen Verbesserungen und testen und belegen diese unter dem Gesichtspunkt der Produktrobustheit. Wir entwickeln unser Wissen und unsere Fähigkeiten weiter, insbesondere um zu verstehen, welche Materialien zur Herstellung unserer Produkte verwendet werden dürfen, sowie um mehr über Dinge wie den Übergang von Stoffen aus Lebensmitteln in Kunststoff und über verschiedene Haltbarkeitsmodelle zu erfahren.

Um diesen Prozess zu unterstützen, verfügen wir über ein außergewöhnlich gut ausgebildetes Team an Servicetechnikern, das die Geräte in den Einrichtungen unserer Kunden auf dem aktuellen Stand hält.

Aufrechterhaltung der Lebensmittelsicherheit und Erforschung neuer Arbeitsweisen

Wir haben uns außerdem auch mit dem Risiko auseinandergesetzt, dass das Coronavirus die Sicherheit oder die Eignung der Verpackungen, zusätzlichen Materialien, Verpackungs- und Prozessanlagen sowie Ersatzteilen von Tetra Pak beeinträchtigen könnte. Wir können inzwischen bestätigen, dass unsere Produkte trotz des Ausbruchs weiterhin für die Lebensmittelproduktion sicher sind.

Wir lernen immer noch aus der aktuellen Situation, wie wir unsere Lieferketten aufrecht halten und wie wir unsere Kunden auch weiterhin bestmöglich unterstützen können. Die Lektionen, die wir über das Remote-Arbeiten, Arbeiten von zu Hause aus, Remote-Tools, das virtuelle Durchführen von Workshops und Konferenzen und die Zusammenarbeit ohne physische Anwesenheit gelernt haben, waren unglaublich wertvoll, und einige der neuen Ansätze werden wir mit großer Wahrscheinlichkeit weiterverfolgen.

Laurence Mott

Laurence Mott​,
Executive Vice President für Entwicklung und Technik