25. Oktober 2023

Die psychische Gesundheit ist wichtig. Doch auch den Planeten dürfen wir nicht vernachlässigen. Entdecken Sie aktuelle Verbrauchertrends und finden Sie heraus, was die Zukunft für Lebensmittel und Getränke bereithält.

In der 15. Ausgabe des Tetra Pak Index wird eine Sache ganz deutlich: Den Verbrauchern liegt die Gesundheit mehr denn je am Herzen. Doch es geht nicht nur um das eigene Wohlbefinden.

In diesem Sommer haben die Menschen mehr über den Klimawandel und seine Folgen erfahren – und diese sogar am eigenen Leib erlebt. Entsprechend wünschen sie sich neben der eigenen Gesundheit auch einen gesunden Planeten.

Immer mehr Menschen essen weniger Fleisch. Die Suche nach dem perfekten Ersatzlebensmittel ist im vollen Gang. Technologie wird eine wichtige Rolle spielen, doch viele Konsumenten zögern, den aus ihrer Sicht künstlichen Produkten zu vertrauen.

Insgesamt konsumieren Verbraucher immer bewusster. Sie überlegen, für welche Produkte sie ihr Geld ausgeben. Das wird sich als wirksames Werkzeug für den Wandel erweisen.

Vertical Farming von Kräutern und Salat

Gesteigertes Interesse an körperlichem und geistigem Wohlbefinden – doch um welchen Preis?

Bio- und Naturprodukte haben für viele Menschen nach wie vor einen hohen Stellenwert. Doch aktuell liegen vor allem Produkte im Trend, die einen zusätzlichen Nutzen bieten, beispielsweise solche mit Immunboostern. Psychische Gesundheit ist ebenfalls im Aufwind: Drei Viertel der Verbraucher halten sie für ebenso wichtig wie die körperliche Gesundheit. 

Grundsätzlich achten die Menschen mehr darauf, was sie zu sich nehmen. Weniger Zucker steht bei vielen von ihnen auf der Wunschliste. In den kommenden Jahren wird auch die Individualisierung eine große Rolle spielen. Dazu gehören Lösungen, die auf ältere Menschen oder solche mit spezifischen medizinischen Bedürfnissen zugeschnitten sind. 

Explodierende Lebenshaltungskosten bereiten vielen Verbrauchern Sorgen, denn sie haben Angst, sich bald keine gesunden Lebensmittel mehr leisten zu können. Dabei sind lediglich 17 % bereit, auf Speisen und Getränke mit gesundheitlichem Nutzen zu verzichten.

Angesichts der Kostensituation rückt der Faktor Convenience in den Hintergrund. Viele Jahre lang war Convenience den Verbrauchern enorm wichtig, doch aktuell würden 70 % zugunsten gesünderer Produkte darauf verzichten.  

Vom Flexitarismus zum Klimatarismus: Menschen wollen ihre Ernährungsgewohnheiten umstellen

Es ist offensichtlich, dass Gesundheit ein zentrales Thema für Verbraucher ist. Doch vielen ist auch wichtig, dass die Förderung der eigenen Gesundheit nicht auf Kosten der Umwelt geht. 70 % der Befragten sagen, dass gesunde Produkte der Umwelt nicht schaden dürfen. Mehr als die Hälfte ist motiviert genug, die eigene Ernährung umzustellen.

Knapp die Hälfte der Verbraucher möchte sich flexitarisch ernähren oder sogar ganz auf Fleisch verzichten. 56 % tun dies aus Gesundheitsgründen, mehr als Drittel reduziert oder streicht den Fleischgenuss um der Umwelt willen. Diese neue Gruppe wird als Klimatarier bezeichnet. Mit der kommenden Verschärfung der Klimakrise dürfte ihre Zahl wachsen.

Knapp die Hälfte der Verbraucher möchte sich flexitarisch ernähren oder sogar ganz auf Fleisch verzichten. 56 % tun dies aus Gesundheitsgründen, mehr als Drittel reduziert oder streicht den Fleischgenuss um der Umwelt willen.

Doch was tun Verbraucher, um ihren Fleischkonsum zu reduzieren? Die Umfrageergebnisse deuten an, dass Ersatzprodukte eher eine Nebenrolle spielen. Die hohen Preise von pflanzenbasierten Proteinalternativen schrecken ab. Vielen Verbrauchern ist es wichtig, ein natürliches Produkt zu verzehren. Doch bisher scheint der Erfolg von pflanzenbasierten Alternativen ungebrochen – vor allem angesichts bevorstehender Innovationen. 

Unternehmen und Hersteller sollen eine Führungsrollen einnehmen

Es ist wichtig zu wissen, was Verbraucher essen und trinken möchten. Aber an wen wenden sie sich mit ihren Bedürfnissen? Es scheint offensichtlich, dass Unternehmen die Lösung liefern sollen. Mehr als die Hälfte der Verbraucher gibt an, dass Hersteller und Unternehmen dafür verantwortlich sein sollten, gesunde Lebensmittel bereitzustellen. Erst danach werden Landwirte, Produzenten und Regierungen genannt.

Das ist ein deutliches Zeichen für den Wandel, wie auch unser President und CEO Adolfo Orive bekräftigt:

„In der Vergangenheit waren Produktentwicklung und Nachhaltigkeit für Lebensmittel- und Getränkehersteller zwei verschiedene Paar Schuhe, doch die Ergebnisse im aktuellen Index zeigen, dass beide Aspekte als Einheit betrachtet werden müssen.“

In-vitro-Fleisch im Labor

Innovation und Technologie: Das riesige Potenzial neuer Lebensmittel

Die Klimakrise zwingt uns auch dazu, unsere Lebensmittelsysteme neu zu denken. Knapp zwei Drittel der Verbraucher ist überzeugt, dass Technologie eine immer wichtigere Rolle beim Zugang zu gesunden und nachhaltigen Lebensmitteln spielen wird.

Doch wenn es um neue Lebensmittelinnovationen geht, sind die Reaktionen gemischt. 46 % haben Bedenken, dass Innovationen bei Lebensmitteln gewisse Risiken bergen. Sie wünschen sich möglichst naturbelassene Produkte. Gleichzeitig ist immer mehr Menschen klar, dass wir neue Proteinquellen benötigen, um die Lebensmittelsysteme für eine wachsende Weltbevölkerung robuster und nachhaltiger zu gestalten.

„Wir müssen [bei neuen Lebensmitteln] für alles offen sein und jede Möglichkeit genau untersuchen, um die Klimakrise zu bewältigen.“

Einige der spannendsten Innovationen sind pflanzenbasierte Zutaten der nächsten Generation, die neue Art der Lebensmittelfermentierung, In-vitro-Fleisch und Insektenproteine. Zu den ausgefalleneren Ideen gehören Zutaten wie Hanf, Algen und Lupine. Aus ihnen können schmackhafte, gesunde und nachhaltigere Produkte erzeugt werden.

„Wenn ich mit Menschen über den breiten Forschungsansatz bei neuen Lebensmitteln rede, sind viele davon überrascht, wie viele Möglichkeiten wir ausloten. Doch wir müssen für alles offen sein und jede Option genau untersuchen, um die Klimakrise zu bewältigen“, sagt Adolfo Orive.

Mit Trends zum Wandel

Wie der Tetra Pak Index zeigt, verwischen die Grenzen zwischen der Gesundheit der Menschen und des Planeten zunehmend. Verbraucher fordern gesunde und nachhaltige Produkte. Und sie sind bereit, bewusste Entscheidungen zu treffen und auf Bequemlichkeit zu verzichten.

Die Menschen begreifen die gegenwärtige Situation auch als Chance. Die Lebensmittel, die wir verzehren, die Produkte, die wir kaufen, und unser Lebensstil können den Wandel stark beeinflussen. 

Doch die Verbraucher allein können das Ruder nicht herumreißen. Unternehmen, Hersteller und Regierungen müssen beim Wandel führend vorangehen und das Versprechen von Gesundheit und mehr Nachhaltigkeit mit Leben füllen.

Wenn Sie alle Einblicke erhalten möchten, können Sie den Tetra Pak Index hier herunterladen.

Was ist der Tetra Pak Index?

Der Tetra Pak Index erscheint in diesem Jahr zum 15. Mal. Er enthält das Ergebnis der Online-Befragung von 5.000 Menschen aus vielen Ländern, darunter Brasilien, China, Deutschland, Indien, Kenia, Spanien, Südafrika, Südkorea, den USA und dem Vereinigten Königreich.

Kleiner Junge im Garten

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