Die Kapazität eines Separators ist durch die Gesamtoberfläche der Teller begrenzt, die in der Trommel Platz finden. Der entscheidende Faktor für die Anzahl der Teller ist der erforderliche Abstand zwischen den Tellern. Eine ganz neue Prägetechnik macht es möglich, die Anzahl der Teller in einem Paket deutlich zu erhöhen und damit die Kapazität des Separators zu steigern, ohne dass mehr Wasser oder Energie pro Liter Produkt benötigt werden. Die Polynode-Teller sind das Geheimnis hinter der gesteigerten Separatorenleistung und ‑effizienz.
Für eine reibungslose und effektive Separationsprozess von Milch müssen die Teller immer denselben Abstand zueinander aufweisen, und das über die gesamte Oberfläche hinweg. Bei herkömmlichen Separatorentellern werden dazu Abstandhalter auf die Teller geschweißt.
Diese bewährte und wirkungsvolle Konstruktion hat sich seit der Erfindung des Separators vor über 100 Jahren praktisch nicht geändert. Im Laufe der Jahre wurden Werkstoffe und Fertigungsmethoden immer weiter verfeinert, um die Separatorenleistung zu steigern, zum Beispiel durch eine Reduzierung des Tellerabstands, um so eine größere Separationsoberfläche in der Trommel zu erhalten.
Doch bisher waren Teller mit angeschweißten Abstandhaltern ein begrenzender Faktor. Das liegt daran, dass es enorm schwierig ist, mehr Teller in einem Stapel unterzubringen, und dabei zwischen allen Tellern exakt denselben Abstand zu erhalten. Die neue Polynode-Technologie löst das Problem auf elegante Weise, denn sie ermöglicht einen geringeren und dennoch über die gesamte Oberfläche gleichbleibenden Tellerabstand.
Die Polynode-Technologie ist ein gewaltiger Fortschritt in der Separation, denn damit werden die geschweißten Abstandhalter überflüssig und durch die mikrogeprägten Polynodes ersetzt. Dadurch wird es möglich, den Abstand zwischen den Tellern um bis zu 35 %* zu reduzieren und somit die Separationsoberfläche erheblich zu vergrößern, da mehr Teller in den Stapel passen. In der Praxis hat ein mit Polynode-Tellern ausgestatteter Separator eine deutlich höhere Leistung als seine Vorgänger.
Doch Kapazität ist nicht alles. Alternativ ermöglicht die Polynode-Technologie erhöhte Trenneffizienz bei gleichbleibender Kapazität. Das ist für Kunden interessant, die zum Beispiel so viel Fett wie möglich entrahmen möchten, um ihre Vorgaben für das Endprodukt zu erreichen.
Der neu entwickelte, maschinelle Prägeprozess erlaubt eine Konstruktion aus einem Stück mit extrem hoher Präzision. Die genaue Form, Größe und Verteilung der Polynodes führt zu einer Erhöhung der Kontaktpunkte zwischen den Tellern um den Faktor 38. Gleichzeitig wird die Gesamtkontaktfläche um 94 %** reduziert. Die vielen, gleichmäßig verteilten Kontaktpunkte machen die Polynode-Teller stabiler als geschweißte Teller und sorgen für eine perfekte Äquidistanz über die gesamte Telleroberfläche, was wiederum eine einheitliche Separation sicherstellt. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der einheitliche Abstand zwischen den Polynode-Tellern der Schlüssel zur Verringerung des Raums zwischen den Tellern ist, wodurch eine höhere Kapazität im Vergleich zu herkömmlichen Konstruktionen ermöglicht wird.
Bei Anlagen mit geschweißten Tellern lassen sich Polynode-Teller nachrüsten. Die Leistung eines Separators mit Polynode-Tellern ist 9 %* höher als beim bisher größten Heißmilchseparator. Somit bieten Polynode-Teller auch eine erhebliche Senkung des Energie- und Wasserverbrauchs pro 1.000 Liter verarbeitetes Produkt. Das senkt die Kosten und schont Ressourcen.
* Tetra Pak® Separator H80
** Alle Vergleichsangaben beziehen sich auf Teller mit geschweißten Abstandhaltern in einer typischen Konfiguration für
Heißmilchseparatoren mit hoher Kapazität.
Arla Foods im schwedischen Vimmerby verarbeitet jeden Tag 1,5 Mio. Kilogramm Milch. Das Unternehmen hatte 2014 seine Kapazitätsgrenze erreicht. Deshalb startete es mit Tetra Pak ein Projekt zur Steigerung der Separationsleistung auf Basis der ganz neuen Polynode-Technologie. Das Ergebnis ist eine deutliche Effizienzsteigerung, mit der die Kapazität erhöht bzw. die Separationsleistung oder Fettreduzierung in Magermilch weiter gesteigert werden kann. „Wir verfügen jetzt über einen robusten Prozess, der gleichbleibende Genauigkeit und Kapazität bietet. Das ist ein fantastisches Ergebnis“, sagt Allan Leandersson, Project Leader Product & Technology Development bei Arla in Vimmerby.
Lesen Sie den gesamten Artikel über die Erhöhung der Produktionskapazität bei Arla Foods.
Seit seiner Erfindung vor mehr als 130 Jahren hat sich der Zentrifugalseparator zu einer unverzichtbaren Prozesskomponente in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie entwickelt. Die heutige innovative Separationstechnologie bietet klare Vorteile hinsichtlich Produktqualität und -sicherheit, betrieblicher Effizienz und Produktionsflexibilität.