Verbrauchertrends in der Lebensmittel- und Getränkebranche und ihre Bedeutung für Separatoren

Von Babynahrung und Orangensaft über Sportgetränke bis zu zahlreichen Milchprodukten: Für Lebensmittel und Getränke sind sehr häufig mechanische Separationsprozesse erforderlich. Was sind also die Verbrauchertrends, die die Beliebtheit von Produkten, die durch Einsatz von Separation hergestellt werden, fördern? Und was bedeuten diese Trends für Separatoren?

Ein starker Mann, der schwere Gewichte hebt

Wenn Sie durch Ihren lokalen Supermarkt gehen, kommen Sie an Dutzenden – womöglich Hunderten – Lebensmitteln und Getränken vorbei, die ihre Existenz nur einer einzigen und doch allgegenwärtigen Lebensmittelverarbeitungstechnologie verdanken: Separation.

Sie wissen vielleicht, dass Separatoren verwendet werden, um den Rahm von der Milch oder den Käsebruch von der Molke zu trennen. Doch Separation ist auch für zahlreiche andere Prozesse von wesentlicher Bedeutung – vom Entfernen von Sporen und Bakterien aus den Zutaten für Säuglingsnahrung über die Klärung von Orangensaft bis zur Produktion von Proteinpulver für Ihren Shake nach dem Training.

Separatoren sind für die Grundbestandteile eines Frühstücks, wie Joghurt und Käse, genauso wichtig wie für neuere Produkte, wie Quark, Kokoswasser – aus dem Öl und Trübstoffe entfernt wird – und flüssige Nahrungsergänzungsmittel, wie Shakes als Mahlzeitenersatz und Nährstoffgetränke. In diesen entfernt die Separation Verunreinigungen und verfeinert die Molkepulverbasis.

Die Technik der Separation gibt es schon seit Jahrzehnten. Sie entwickelt sich allerdings ständig weiter, denn Verbrauchertrends stellen Lebensmittelhersteller vor neue und andersartige Herausforderungen.

Die Rolle der Separation bei der Sicherheit von Säuglingsnahrung.

Denken Sie einmal an Säuglingsnahrung. Die steigende Nachfrage und der Fokus der Verbraucher auf Produktsicherheit und -reinheit zwingen die Hersteller zu immer strengeren und ausgefeilteren Separationsverfahren.

Säuglinge haben keine Toleranz gegenüber Bakterien oder Sporen, weswegen es von entscheidender Bedeutung ist, dass die Hersteller solche Unreinheiten bei der Verarbeitung entfernen.

Die Qualitätsstandards sind heute nicht mehr nur in Nordamerika und Europa sehr hoch. Sie steigen auch auf globaler Ebene. China, der größte und am schnellsten wachsende Markt für Babymilch, führt im asiatisch-pazifischen Raum eine Bewegung an, durch die Säuglingsnahrung zu einem Premiumprodukt werden soll.

Molkenprotein ist der Hauptbestandteil von Säuglingsnahrung und ähnlichen Produkten wie flüssigen Nahrungsergänzungsmitteln und Sportpulvern. Diese Molkenproteine sind sehr nährstoffreich. In der Säuglingsnahrung ist das Molkenproteinverhältnis sorgfältig abgestimmt, um die Muttermilch zu imitieren.

Molke - ein Nebenprodukt der Käseherstellung - ist ein empfindliches Produkt, dessen Qualität von einer effektiven Separation abhängt.

Zunächst müssen Käserückstände in einem Klärseparator von der flüssigen Molke getrennt werden. Ein anderer Separator trennt dann das Fett als Molkenrahm ab. Anschließend werden Sporen und Bakterien in einem Entkeimungsseparator entfernt. Je effizienter der Separationsprozess, desto niedriger der Fettgehalt und desto höher die Qualität des Molkekonzentrats.

„Molke war früher ein Abfallprodukt, das an die Tiere verfüttert wurde. Für den menschlichen Verzehr war es nicht vorgesehen“, erklärt Aulikki Kemppainen, Application Specialist Dairy Centrifuges bei Tetra Pak. „Die Menschen fanden dann aber heraus, dass Molke viele nährstoffreiche Proteine enthält. Heute ist die Wertschöpfung der Molke fast höher als die der Käseproduktion."

Molke und proteinreiche Produkte

Ein weltweiter Verbrauchertrend zu einem gesünderen Lebensstil steigert auch die Nachfrage nach Molke. „Die Verbraucher wünschen sich proteinreiche, fettarme Produkte. Der Proteingehalt soll so hoch und der Fettanteil so gering wie möglich sein. Daher nimmt auch die Nachfrage nach reinem Molkenprotein zu, das von Fett und Laktose befreit wurde“, sagt Kemppainen.

Dies trifft auf jeden Fall auf Sportnahrung zu, die durch das wachsende Interesse an persönlicher Fitness einen Boom erleben. Diese Produkte werden entweder in Pulverform oder als fertig gemischte Getränke verkauft. Die weltweite Nachfrage nimmt jedes Jahr um etwa 8 % zu.*

Nimmt man nun auch noch nährstoffreiche Protein-Nahrungsergänzungsmittel zur Gewichtskontrolle und Mahlzeitersatzprodukte für ältere Menschen hinzu, wird recht schnell deutlich, warum Molke heute heiß begehrt ist.

„Gesundes Altern ist ein wachsender Trend und Molkenprotein ist ein wesentlicher Bestandteil von klinischen oder altersgerechten Ernährungsprodukten“, erklärt Gareth Cheverton, Tetra Pak Business Development and Marketing Manager.

Die größten und etabliertesten Märkte für Molkenprotein sind die USA und Europa, das Interesse nimmt aber weltweit stark zu.

Nanne van Dijk, Tetra Pak Whey Technologist, erklärt: „Wir erhalten immer mehr Anfragen aus Indien und Osteuropa, zum Beispiel zu Investitionen in Anlagen für Molkenprotein. Produzenten in diesen und anderen Ländern werden sich immer mehr bewusst, dass Molkenprotein bei wachsendem Käseproduktionsvolumen eine zusätzliche Einnahmequelle darstellen kann.“

Der asiatisch-pazifische Raum, der Nahe Osten und Afrika sind Prognosen nach in den nächsten fünf oder sechs Jahren die am schnellsten wachsenden Märkte für Molkenprotein, das für Drinks als Mahlzeitenersatz oder Nahrungsergänzungsmittel verwendet wird. Deswegen können wir davon ausgehen, dass auch die Nachfrage nach Verarbeitungsanlagen für Molkenprotein in diesen Märkten steigt.*

Neue Einnahmequellen für Molkereien

Der Proteintrend lässt sich auch in anderen Milchanwendungen erkennen, wie Quark, der durch seine fettarmen und proteinreichen Eigenschaften in Europa und in ausländischen Märkten wie Ozeanien und China immer beliebter wird (wobei die Chinesen eine gesüßte Vollfett-Variante als Dessert bevorzugen).

Solche Produkte bieten den Molkereien die Chance, zu diversifizieren und neue Einnahmequellen zu erschließen – insbesondere in westlichen Märkten, in denen die Nachfrage nach Milch nicht mehr steigt.

Da Molke ein Nebenprodukt der Käseherstellung ist, wird das Angebot durch die Käseproduktionsleistung beschränkt. Hersteller stehen möglicherweise in Zukunft vor der Herausforderung, ausreichend Molke zu produzieren, denn die Nachfrage der Verbraucher nach Molkeprodukten nimmt zu. „Unternehmen versuchen mittlerweile verstärkt zusammenzuarbeiten, um sich eine Molkequelle zu sichern“, bemerkt van Dijk.

Die Molkeseparation erfordert darüber hinaus eine erhebliche Kapitalinvestition. Kleinere Käsehersteller verkaufen daher häufig ihre Molke für die weitere Verarbeitung an Dritte. Größere Molkereien und Käsereien haben hingegen die kritische Masse, um in ihre eigenen Molkelinien zu investieren.

Steigende Nachfrage nach Entkeimungsseparatoren

Was bedeutet dies alles für Separatoren? Bei der Produktion von Molkenprotein ist es sehr wichtig, dass die Zutaten rein sind und Bakterien und Sporen entfernt werden, um eine hohe Qualität sicherstellen zu können. Daher nimmt auch das Interesse an Entkeimungsseparatoren zu – speziellen Separatoren für die Entfernung von Bakterien und Sporen.

Für Käsehersteller ist die Leistung von Entkeimungsseparatoren von größter Bedeutung, da anaerobe Sporen im Käse das Produkt während oder nach der Reifung verderben können, ohne dass dies äußerlich ersichtlich wäre.

Dasselbe Argument gilt auch für die Molkeproduktion. Hersteller müssen Klärseparatoren zur Entfernung von Käsestaub verwenden, bevor die Magermolke vom Molkerahm getrennt und Bakterien und Sporen entfernt werden können.

Auch hier sind die Spezifikationen der Separatoren von entscheidender Bedeutung, um die Standards und Erwartungen der Hersteller zu erfüllen, zumal die Hersteller zunehmend vielseitige Separationsanlagen verlangen, die die Fähigkeit zur Fettseparation maximieren und gleichzeitig ein immer breiteres Spektrum an Kapazitäten bedienen können.

"Wir sehen immer mehr Nachfrage nach niedrigeren Fettentrahmungswerten, aber mit hoher Kapazität“, kommentiert Aulikki Kemppainen von Tetra Pak.

Sie ist der Meinung, dass Produzenten mit hermetischen Separatoren einen Vorteil erzielen können, da diese größere Kapazitätsspannen unterstützen als halboffene Modelle.

Die Separatortechnologie hat seit ihrer Patentierung im Jahr 1878 einen langen Weg zurückgelegt, und es ist sicher, dass neue Verbrauchertrends die Entwicklung dieses Arbeitspferdes der Lebensmittel- und Getränkeverarbeitung weiter vorantreiben werden.

* Quelle: 3A Business Consulting

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