Was für eine Mischung!

Wie können Hersteller von Softdrinks komplexe Rezepturen bewältigen?  

Die Rezepturen werden immer komplexer und die Anzahl der Artikelpositionen in der Softdrink-Industrie nimmt zu. Ein Mischer sollte einen Prozess trotz der Komplexität einfach halten.

Softdrink in Gläsern

Vor zehn Jahren war das Rezept für einen herkömmlichen Softdrink ziemlich einfach: Kohlensäurehaltiges Wasser, Zucker, Farbstoffe, Aromastoffe und Stabilisatoren. Damals waren lange Produktionsläufe normal, in denen eine Woche oder sogar einen Monat lang dieselben Zutaten zugeführt wurden, bevor zu einem neuen Rezept gewechselt wurde. Die Situation hat sich gewandelt, nachdem der Markt für Softdrinks nicht nur mit kohlensäurehaltigen Softdrinks, sondern auch mit stillen Getränken, Eistee, trinkfertigem Kaffee, Energy-Drinks, funktionellen Getränken, Kombucha usw. diversifizierter geworden ist. Ein Softdrink-Hersteller wechselt möglicherweise mehrmals täglich die Rezepturen mit kurzen Produktionsläufen.  Was sind also heute die größten Herausforderungen und was ist dabei zu beachten?

Die Herausforderung der Stabilisatoren und Verdickungsmittel

Stabilisatoren und Verdickungsmittel sind eine besondere Erwähnung wert. Was Erfrischungsgetränken mehr Mundgefühl und Stabilität verleiht, sind Stabilisatoren und Verdickungsmittel wie Pektine, CMC, Xanthan und Guarkernmehl. Ihre übliche Konzentration im Endprodukt beträgt 0,2 bis 0,4 %. Es wird nur eine winzige Menge benötigt, um einen großen Einfluss auf das Mundgefühl zu haben. Es ist jedoch schwierig, diese Pulver zu einem Rezeptur hinzuzufügen, da sie sich nur schwer benetzen lassen. Die Herausforderung besteht darin, „Fischaugen“ zu vermeiden – zähflüssige Kugeln mit einem Kern aus trockenem Pulver. Die Lösung könnte darin bestehen, in eine teure In-Line-Pumpe mit hoher Scherleistung oder in eine Dispergieranlage zu investieren. Für diese niedrigen Konzentrationen gibt es jedoch intelligentere, wesentlich kostengünstigere Mischlösungen wie Radialstrahlmischer, die mit Vorrichtungen ausgestattet sind, die eine Hochscherzone erzeugen.

Vorteile eines Kreislaufs

Die Zugabe von losen Pulvern aus Big Bags zu einer Charge ist eine weitere Herausforderung. Oft werden Pulver in einen Trichter entleert und von dort mit einem an einen Mischer angeschlossenen Pneumatik- oder Schneckenförderer weitertransportiert. Wenn sich ein Hersteller für eine Rezirkulationsschleife entscheidet, kann er alternativ Zutaten von mehreren Dosierungspunkten durch hydraulische Förderung in einen Mischer einspeisen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Systemen zum Mischen von Chargen ist keine separate Förderlinie für jede pulverförmige Zutat erforderlich.

Durch die hydraulische Förderung von mehreren Einspeisepunkten aus können Zutaten aus Big Bags in Trichter entleert und über einen Injektor direkt derselben Rezirkulationsschleife zugeführt werden. Wo die Einspeisepunkte entlang des Kreislaufs platziert sind, sind Anpassungen an das Layout der Anlage möglich, um die ATEX-Anforderungen auf ein Minimum zu reduzieren.

Kreuzkontaminationen und mikrobiologische Probleme, die bei der Wechselwirkung zwischen Nass- und Trockenstofflinien auftreten können, werden mit dem Kreislaufkonzept vermieden, da die gesamte Schleife vollständig reinigungsfähig ist. Daher ist keine Aufteilung zwischen trockenen und nassen Zufuhrlinien erforderlich. Im Gegensatz dazu bieten herkömmliche Lösungen auf der Basis von Pneumatik- oder Schneckenförderern keine Möglichkeit zur gründlichen CIP-Reinigung.

Flüssig- und Trockenlanzen

Softdrink-Hersteller verarbeiten in der Regel nicht nur eine Vielzahl von Zutaten, sondern auch mehrere Verpackungsformate für Zutaten wie Kanister, Fässer, Säcke und Big Bags. Wie können Sie all diese Zutaten für die Premixherstellung effizient entleeren, ohne in viele unterschiedliche Ausrüstungen zu investieren?

Zutaten können in Pulver und Flüssigkeiten unterteilt werden. Um eine flexible Anpassung an die Herstellerspezifikationen für Zutaten und Verpackungen zu ermöglichen, muss ein Mischer mit verschiedenen Lanzen für das Ansaugen von trockenen und flüssigen Zutaten ausgestattet sein. Die verschiedenen Arten von Lanzen erzeugen zum Absaugen ein Vakuum und sollten idealerweise ein Rückschlagventil haben. Große und kleine Flüssiglanzen können hoch- bzw. niedrigviskose Inhaltsstoffe verarbeiten. Bei frei fließenden Trockenpulvern funktioniert eine Pulverlanze gut.

Dadurch müssen die Trommeln oder Säcke weder angehoben noch gekippt werden, sondern können auf dem Boden oder auf einer Palette stehend entleert werden.

Flexibilität ist ausschlaggebend

Ein einfacher Batchmischer reicht aus, um diverse Standardrezepturen mit wenigen Zutaten zu verarbeiten. Heutzutage benötigen die meisten Softdrink-Hersteller jedoch einen Batchmischer, mit dem sie nicht nur flexibel mehrere Zutaten, sondern auch unterschiedliche Verpackungsformate verarbeiten können. Die für die Produktion erforderlichen Zutaten können in unterschiedlichsten Verpackungen enthalten sein, von kleinen 5-kg-Kanistern bis zu Big Bags mit 1 Tonne. Mit zunehmender Komplexität ist auch mehr Flexibilität erforderlich. Natürlich lässt sich mit Flüssig- und Trockenlanzen vieles abdecken. Die direkte Einspeisung von nassen und trockenen Zutaten in eine an den Mischer angeschlossene Rezirkulationsschleife ist jedoch eine innovative Lösung, um komplexe Rezepturen effizienter zu verarbeiten.